Nur wenige Meter vom Strand der Insel Wallops vor der Küste des US-Bundesstaates Virginia wartet die "Antares" auf ihren Start.

Foto: NASA/Wallops/Brea Reeves

Künftig soll neben "Dragon" auch "Cygnus" die Internationale Raumstation ISS mit Fracht versorgen.

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Washington - Das US-Unternehmen Orbital Sciences hat den zunächst für Mittwoch angesetzten Start seiner Rakete "Antares" ins Weltall auf Samstag verschoben. Am Mittwoch kam es nur zehn Minuten vor dem für 23.00 Uhr MESZ geplanten ersten Teststart zu technischen Problemen. Nach Angaben der Weltraumbehörde NASA löste sich vor dem Start ein Datenkabel zwischen der Rakete und dem Tower auf der Wallops-Insel im US-Bundesstaat Virginia.

Ungeklärt blieb zunächst, ob der starke Bodenwind das als "Nabelschnur" bekannte Datenkabel lockerte. Möglich sei auch, dass verminderter Druck in einem der beiden hydraulischen Zylinder die Panne verursachte. Die Weltraumbehörde und der Hersteller, das Unternehmen Orbital mit Sitz in Dulles (Virginia), verschoben einen zunächst für Freitag geplanten neuerlichen Startversuch wegen schlechter Wetterprognosen auf Samstag, 23.00 Uhr.

Die 40 Meter lange Trägerrakete "Antares" könnte künftig den Raumfrachter "Cygnus" ins All tragen, um die ISS mit Vorräten, Ersatzteilen und Materialen für wissenschaftliche Experimente zu versorgen. Überwindet "Cygnus" die Testphase erfolgreich, dann wird der Transporter im Auftrag der NASA vorerst acht mal mit insgesamt 20 Tonnen Fracht zur ISS bringen. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von rund 1,9 Milliarden Dollar (etwa 1,45 Milliarden Euro).

"Sojus" zu klein für Frachttransporte

Die NASA hat den Betrieb ihrer Shuttle-Flotte 2011 aus Kostengründen eingestellt. Zur ISS können Astronauten in den russischen "Sojus"-Kapseln mitfliegen. Doch für größere Transporte ist "Sojus" zu klein. Deshalb entwickeln private Unternehmen wie Orbital unbemannte Weltraumtransporter. Auch Astronauten sollen in Zukunft von Privatunternehmen im Auftrag der NASA ins All geschickt werden.

Im vergangenen Mai startete der erste private Raumtransporter der Geschichte mit einem Versorgungsflug zur ISS - der unbemannte "Dragon" (Drache) des kalifornischen Unternehmens SpaceX. Zuletzt hatte "Dragon" Anfang März an die ISS angedockt, beladen mit mehr als 500 Kilogramm Vorräten und Materialien für Experimente. Nach rund drei Wochen kehrte "Dragon" mit ausrangierten Gerätschaften und wissenschaftlichen Proben zur Erde zurück. (APA/red, derStandard.at, 18.04.2013)