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Die Wiener Linien wollen mit verschiedenen Modernisierungsmaßnahmen die U4 wieder auf Vordermann bringen.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Pannen und Verzögerungen auf der U-Bahn-Linie U4 sorgen in regelmäßigen Abständen für Ärger unter den Fahrgästen. Dass die U4-Linie im Vergleich zu den anderen Wiener U-Bahn-Linien am häufigsten zu Störungen neigt, das bestätigen auch die Statistiken der Wiener Linien. "Die U4 fährt um rund zwei Prozent weniger Kilometer als im Fahrplan vorgesehen", bestätigt Wiener Linien-Sprecherin Anna Reich, dass es häufiger zu Ausfällen kommt. "Alle anderen Linien fahren die vorgesehenen Kilometer laut Fahrplan zu 99 Prozent."

Knackpunkt: Weniger Weichen

Der Knackpunkt bei der U4 sei vor allem, dass weniger Weichen vorhanden sind als bei anderen Linien. "Daher kann man bei etwaigen Störungen nicht auf anderen Gleise ausweichen und die Schäden umfahren", so Reich.

Große Pannen auf der U4 - wie jene am Montag - entstünden vor allem deswegen, weil die U-Bahn auf der Trasse der alten Stadtbahn fährt. "Es gibt aber durchaus auch Störungen, die durch Fahrgäste ausgelöst werden", betont die Wiener Linien-Sprecherin. "So empfängt der U-Bahnfahrer beispielsweise eine Störungsmeldung, wenn jemand die schon geschlossenen Türen gewaltsam aufreisst." 

Totalsanierung nicht vor 2015

Wann es zu einer Totalsanierung der U4 kommen soll, sei jetzt noch nicht beschlossen. "Zurzeit läuft eine Auftragsprüfung, die klären soll, wie eine Sanierung vonstatten gehen kann", erklärt Reich. "Man kann aber nicht mit einem Start vor 2015 rechnen."

Wie hoch die Kosten für die Totalsanierung sein werden, könne man jetzt ebenfalls noch gar nicht abschätzen, so Reich. Rund 100 Millionen Euro kostete die U1-Sanierung im letzten Sommer, dabei herrschten jedoch andere Baubedingungen als bei der U4. "Einige Streckenabschnitte der U4 sind offen. Die U1 ist im Gegensatz dazu gänzlich unterirdisch", so Reich. "Also mussten teilweise die Straßen über der U1-Linie für die Bauarbeiten geöffnet werden."

Wie das bei der Sanierung der U4 umgesetzt werden soll, werde zurzeit geprüft. Auch ob die U4-Linie bei einer Sanierung gesperrt werde oder nicht, sei noch nicht absehbar.

Maßnahmen zur Modernisierung der U4

Um die Zuverlässigkeit der U4 zu erhöhen, werden laut Reich schon jetzt Maßnahmen des 2012 beschlossenen Pakets zur Optimierung der U4 umgesetzt. Eine Gleisstopfmaschine etwa sorge dafür, dass der Schotter neu verdichtet wird und die Gleise wieder gerader liegen. "So wird die Fahrt mit dem Zug ruhiger", erklärt Reich.

Zudem werden ab 2014 die Stellwerke auf der Linie U4 getauscht. "Das sind große Einrichtungen, die Informationen an die U-Bahn-Leitstelle übermitteln und für den Gleiswechsel zuständig sind", so die Sprecherin. Allein für die Stellwerke belaufen sich laut Reich die Kosten auf 30 Millionen Euro. "Außerdem wird die elektronische Steuerung der U-Bahn erneuert, auch dadurch entstehen Kosten in Millionenhöhe." Ausgaben für Reparaturen und Modernisierung der Wiener Linien tragen üblicherweise die Wiener Linien und die Stadt Wien.

Zuletzt häufiger Pannen auf U4

Auf der Strecke der U4 kam es in den vergangenen Wochen häufiger zu Pannen. Zuletzt wurde am Montagmorgen die Strecke zwischen Hütteldorf und Hietzing gesperrt, da ein Schotterreinigungswagen aus den Schienen gesprungen war. Am vergangenen Dienstag mussten zahlreiche Fahrgäste einen schadhaften U4-Wagen in der Station Margaretengürtel verlassen und warten bis der Wagen auf ein Abstellgleis geschoben wurde. Und Ende Februar sorgte ein Kurzschluss dafür, dass die Linie U4 zwischen Margaretengürtel und Landstraße zeitweise gesperrt war. (Elisabeth Schmidbauer, derStandard.at, 16.4.2013)