Peking/Singapur - Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Chinas von "positiv" auf "stabil" gesenkt. Zugleich bestätigte das Unternehmen in einer Mitteilung von Dienstag früh die Bonitätsnote "AA3". Es handelt sich um die vierthöchste Bewertung in der Ratingskala von Moody's und bezeichnet eine sichere Anlage mit leichtem Ausfallrisiko.

China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, hatte am Montag überraschend einen Rückgang der Wachstumsrate auf 7,7 Prozent im ersten Quartal bekanntgegeben.

Verschuldung der lokalen Regierungen

In der Begründung von Moody's heißt es, China habe weniger Fortschritte als erwartet dabei gemacht, Risiken durch die Verschuldung der lokalen Regierungen und des Kredit-Booms zu reduzieren. Die strukturellen Reformen der neuen politischen Führung könnten sich in den kommenden zwölf bis 18 Monaten als unzureichend erweisen, um eine höhere Kreditbewertung zu rechtfertigen.

In der vergangenen Woche hatte bereits die Ratingagentur Fitch Sorgen um die Finanzstabilität Chinas geäußert. Zwar bestätigte Fitch die Kreditwürdigkeit mit der fünfthöchsten Note "A+". Die Bewertung der Bonität in Landeswährung ("Long-Term Local Currency Rating") wurde jedoch um eine Stufe von "AA-" auf "A+" gesenkt. Fitch warnte vor Chinas aufgeblähtem Schattenbankensektor - also der geduldeten Kreditvergabe außerhalb des eigentlichen Bankensektors. Der Ausblick für beide Bonitätsnoten ist jedoch stabil, Abstufungen sind bei Fitch also zunächst nicht zu erwarten. (APA, 16.4.2013)