Wien - Eine Blitz-Umfrage der Meinungsforscher von GfK hat ergeben, dass 51 Prozent von 500 befragten Österreichern das Bankgeheimnis wie bisher beibehalten sehen wollen. 40 Prozent waren für die Aufhebung, der Rest enthielt sich. Die Telefonumfrage lief vom 9. bis zum 11. April. "Die Österreicher sehen Auskunftspflichten über Konten skeptisch", schrieb GfK-Sozialexperte Paul Unterhuber. Selbst für die Meinungsforscher unerwartet kam zutage, dass es nicht die Reichen sind, die sich am meisten sorgten.

Diskretion erwünscht

Eine Mehrheit wünscht sich laut GfK weiterhin die Gewährleistung der Diskretion wie bisher. "Anders als man glauben würde, scheinen es allerdings nicht die wohlhabenden Österreicher zu sein, die in besonders hohem Ausmaß eine Beibehaltung des Bankgeheimnisses vertreten. Ganz im Gegenteil", befand Unterhuber: insbesondere jene mit niedrigem Haushaltseinkommen und pessimistischer Einschätzung ihrer künftigen Finanzlage bezögen Position gegen die Aufhebung.

"Diese Ergebnisse zeigen, dass Personen in prekären finanziellen Verhältnissen sensibel auf Änderungen im Finanzsektor reagieren", erklärte Sonja Buchinger von der GfK Austria Finanzmarktforschung in einer Aussendung. Das Bedürfnis nach Sicherheit sei groß. "Dazu gehört auch der Wunsch, dass alles so bleibt wie es ist."

Ergebnisse nach Parteizugehörigkeit

Zum Teil interessante Ergebnisse ergaben nach Angaben der Meinungsforscher auch die abgefragten Meinungen nach Parteizugehörigkeit.

Die Wähler der Grünen plädierten zu 64 Prozent für eine Aufhebung, ÖVP-Wähler zu 58 Prozent für die Beibehaltung. Gespalten zeigten sich hingegen die Anhänger der SPÖ: 49 Prozent seien dafür, das Bankgeheimnis aufzuheben und 47 Prozent dagegen.

Bei den FPÖ-Wählern wollten 64 Prozent am Bankgeheimnis festhalten, ebenso 52 Prozent der befragten Stronach-Anhänger. (APA, 12.4.2013)