Mailand - Italien hat sich am Finanzmarkt so günstig Geld beschafft wie seit Jahresanfang nicht mehr. Das Land lieh sich am Mittwoch bei der Emission einjähriger Schuldtitel acht Milliarden Euro und muss dafür lediglich 0,92 Prozent Zinsen zahlen. Mitte März hatten Investoren noch 1,28 Prozent verlangt. Damit sind die Finanzierungskosten wieder so niedrig wie vor dem unklaren Ausgang der Parlamentswahlen Ende Februar, der Sorgen vor einer Verschärfung der Schuldenkrise ausgelöst hatte. Beim Verkauf von Dreimonatspapieren im Volumen von drei Milliarden Euro fielen die Zinsen auf 0,24 Prozent von 0,77 Prozent bei der vorherigen Auktion im Oktober.

Das Wahl-Patt hat bisher die Bildung einer handlungsfähigen Regierung verhindert und damit zuletzt viele Investoren verschreckt. Einige Anleger geben sich aber nun womöglich mit geringeren Zinsen zufrieden, weil sie auf eine baldige Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) setzen. (APA, 10.4.2013)