Die Regelung fürs Parken soll nur in Bezirken gelten, die eine Parkraumbewirtschaftung haben. Für den 18. Bezirk (Bild) gilt das nicht.

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Wien - In Wien wird es bald mehr Parkplätze nur für Anrainer geben. Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) will die speziell für Bezirksbewohner reservierten Stellplätze ausweiten. Derzeit läuft noch ein Pilotprojekt in Mariahilf, Neubau und der Josefstadt, wo jeweils zehn Prozent der Flächen für Anrainer reserviert sind.

Schon bald soll die Regelung auf weitere Bezirke ausgedehnt und zudem der Prozentanteil erhöht werden, kündigte die grüne Ressortchefin an. Die "Nachjustierungen" sollen schon im Sommer umgesetzt werden.

Großzügigere Auslegung

In den vergangenen Monaten haben einige Bezirke mehr Anrainerstellplätze gefordert. "Unter der Voraussetzung, dass ein Bezirk die Parkraumbewirtschaftung hat und es trotzdem einen gewissen Parkplatzdruck gibt, wird die Regelung entsprechend ausgeweitet", versicherte Vassilakou.

Zuletzt hatte es geheißen, um die Zehn-Prozent-Marke zu überschreiten, brauche es das Okay des Bundes. Doch auch auf Landesebene gebe es Möglichkeiten, wiewohl man aufpassen müsse, den Bogen nicht zu überspannen, "sonst könnte die gesamte Regelung aufgehoben werden", so die Ressortchefin. Von ihr gebe es jedenfalls "grünes Licht, dass man das großzügiger auslegt".

Kaum Neuigkeiten zur Mariahilfer Straße

Wenige Details gibt es indes weiterhin zur geplanten Befragung über die neue Mariahilfer Straße. Sie soll im Herbst nach einer "monatelangen" Testphase des neuen Verkehrskonzepts, das ab Sommer erprobt wird, über die Bühne gehen und alle Bewohner des sechsten und siebenten Bezirks einbinden. Was wann wie gefragt wird, ist noch offen. Es dürfte jedenfalls auf mehrere Fragen hinauslaufen.

"Es greift zu kurz, nur von einer Ja/Nein-Frage auszugehen", so Vassilakou. "Es wird Ja/Nein-Fragen geben, es wird darüber hinaus aber auch die Möglichkeit geben, detailliertes Feedback zu geben. Man wird gefragt sowohl zu den Veränderungen in der eigenen Umgebung als auch in Zusammenhang mit dem Gesamtprojekt."

Vassilakou erwartet Mehrheit

Dass die Bürger den Verkehrsberuhigungsplan generell noch kippen könnten, glaubt die Verkehrsstadträtin nicht: "Ich gehe davon aus, dass eine gute Mehrheit zufrieden sein wird mit dem Projekt." Außerdem gebe es hauptsächlich Änderungswünsche bei den Detailmaßnahmen innerhalb der Grätzel - also etwa Einbahnumdrehungen oder Abbiegeverbote.

Hinsichtlich der geplanten Abschnitte auf der "Mahü" selbst ließen die Rückmeldungen indes in keiner Art und Weise darauf schließen, dass es Wünsche gäbe, diese noch zu ändern, so Vassilakou. Sprich: Fußgänger- und Begegnungszonen bleiben wohl so, wie sie bisher vorgesehen waren.

Bezirke sollen mehr Radstraßen anfordern

Beim Thema Radfahren vermisst Vassilakou Tatendrang seitens der Bezirkschefs. Sie fordert die Vorsteher auf, in Sachen Fahrradstraßen, die vom Bezirk beantragt werden müssen, endlich aktiv zu werden. Auf diesen dank neuer Straßenverkehrsordnung nun möglichen Routen haben Radler und Fußgänger Vorrang. Der Autoverkehr ist nur ausnahmsweise erlaubt.

"Mein Appell lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Bewegung", so Vassilakou, die nicht behaupten könne, "dass sie mir die Türe einrennen, damit wir möglichst viele Radstraßen oder Begegnungszonen schaffen". Was die Aufhebung der Benützungspflicht angeht, würden derzeit alle Radwege geprüft. "Unser Ziel ist es, alles freizugeben, wo es keine Sicherheitsbedenken gibt", betonte die Verkehrsstadträtin. (APA, 10.4.2013)