"Die renale Denervation ist ein neues minimal-invasives Verfahren zur Behandlung des schwer einstellbaren Bluthochdruckes", berichtet der deutsche Kardiologe Michael Böhm anlässlich des heute stattfindenden Weltgesundheitstages der WHO, der unter dem Motto "Bluthochdruck" steht.

Dabei wird im Herzkatheter-Labor unter Durchleuchtung über eine Beckenarterie ein spezieller Katheter in die Nierenarterie vorgebracht. Anschließend wird mittels Radiofrequenzablation das sympathische Nervengeflecht in beiden Nierenarterien teilweise unterbrochen. Dadurch kommt es zu einer Abnahme der körpereigenen Bildung von Blutdruckhormonen und der Blutdruck sinkt nachhaltig. Der Eingriff wird in Sedierung durchgeführt und dauert inzwischen weniger als eine Stunde.

Langzeiteffekt

"Die Wirkung bleibt nach den vorliegenden Studienergebnissen mindestens 24 Monate erhalten. Da das Verfahren erst seit 2009 eingesetzt wird, fehlen noch Langzeitergebnisse bei ausreichend vielen Patienten. Zu erwarten ist jedoch ein deutlich länger anhaltender Effekt."

Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Auch heute noch sterben mehr als die Hälfte aller Menschen in Deutschland und Österreich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben Allgemeinmaßnahmen wie körperliche Aktivität, Raucherentwöhnung, Normalisierung des Körpergewichtes und Stressabbau ist regelhaft eine medikamentöse Behandlung der Hypertonie erfordlich. Allerdings kann der Blutdruck oft auch mit einer Kombination aus mehreren Medikamenten nicht zufriedenstellend gesenkt werden.