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Applaus für Fabian Cancellara, den Klassikerfresser.

Foto: Reuters/Rossignol

Roubaix - Der Schweizer Fabian Cancellara hat am Sonntag zum dritten Mal nach 2006 und 2010 den Radsport-Klassiker Paris-Roubaix gewonnen. Der 32-jährige RadioShack-Profi bezwang im Velodrom von Roubaix seinen einzigen verbliebenen Konkurrenten, den Belgier Sep Vanmarcke, im Zielsprint. Dritter wurde der Niederländer Niki Terpstra (+ 31 Sek.). Bernhard Eisel wurde als bester Sky-Fahrer guter Zwölfter.

Der Steirer hatte sich bei der 111. Auflage über 254, 5 Kilometern, davon 52,6 über Kopfsteinpflaster, lange im Spitzenfeld gehalten. In der entscheidenden Phase rund 30 Kilometer vor dem Ziel verlor er aber den Anschluss und kam schließlich mit der vierten kleinen Gruppe mit 50 Sekunden Rückstand ins Ziel.

"Ein taktischer Fehler hat mich die erste Gruppe gekostet. Es waren nur noch 33 Kilometer ins Ziel, ich war lange am Hinterrad von Cancellara, bin einige Attacken mit ihm mitgefahren. Also war ich wirklich stark genug für die Gruppe mit den ersten Acht. Leider habe ich das Auto gerufen, um Trinkflaschen auszufassen – genau in dem Moment ist Cancellara weggerollt. Ärgerlich. Das ist, wie wenn man im Slalom beim vorletzten Tor einfädelt", war Eisel nach dem zweitschnellsten Rennen der 111-jährigen Geschichte mit einem Schnitt jenseits der 44 km/h etwas enttäuscht.

Zweites Klassiker-Double für Cancellara

Cancellara nahm nach der Tortur über die 27 staubigen Pave-Sektoren aus der Zeit Napoleons seinen dritten Pflasterstein als Siegerpokal in Empfang. "Das war wie Roulette. Ich bin kaputt. Zum zweiten Mal das Double - das ist unglaublich", freute sich der Eidgenosse, der in der Vorwoche wie bereits vor drei Jahren auch die Flandern-Rundfahrt für sich entschieden hatte.

Er ist erst der zweite Fahrer nach Tom Boonen, dem dieses Double zweimal gelang. Boonen war in diesmal nicht am Start, nachdem der Belgier bei einem Sturz in der vergangenen Woche in Flandern einen Rippenbruch erlitten hatte. Auch Cancellara war leicht angeschlagen ins Rennen gegangen, er war beim Scheldeprijs am Mittwoch und 24 Stunden später bei der Streckenbesichtigung gestürzt.

Der Schweizer war er als einziger RadioShack-Fahrer schon früh isoliert, während die Klassikermannschaft Omega Pharma-Quick Step noch mit drei Fahrern das Geschehen bestimmen konnte. Der Belgier Stijn Vandenbergh und der frühere Cross-Weltmeister Zdenek Stybar, die mit Cancellara und Vanmarcke aussichtsreich im Rennen lagen, hatten aber Pech, als sie kurz nacheinander mit Zuschauern touchierten. Vandenbergh stürzte und fiel aussichtslos zurück. Stybar geriet ins Trudeln und wurde abgehängt, der Tscheche kämpfte sich aber noch auf Platz sechs. (red/APA - 7.4. 2013)

111. Paris-Roubaix, Compiegne - Roubaix (254,5 km): 1. Fabian Cancellara (SUI) RadioShack 5:46:13 Std. - 2. Sep Vanmarcke (BEL) Blanco, gl. Zeit - 3. Niki Terpstra (NED) Omega Pharma-Quickstep + 31 Sek. - 4. Greg van Avermaet (BEL) BMC - 5. Damien Gaudin (FRA) Europcar, alle gl. Zeit - 6. Zdenek Stybar (CZE) Omega Pharma-Quickstep 39 - 7. Sebastian Langeveld (NED) Blanco - 8. Juan Antonio Flecha (ESP) Vacansoleil, alle gl. Zeit - 9. Alexander Kristoff (NOR) Katjuscha 50 - 10. Sebastien Turgot (FRA) Europcar - 11. Heinrich Haussler (AUS) IAM - 12. Bernhard Eisel (AUT) Sky, alle gl. Zeit.