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Geschichte schreiben.

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Hochleben lassen.

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Fayern.

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Frankfurt am Main - Der FC Bayern hat mit der schnellsten Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte die Regentschaft von Borussia Dortmund im deutschen Fußball nach zwei Jahren wieder beendet. David Alaba und Co. sicherten sich am Samstag mit dem 1:0-(0:0)-Erfolg bei Eintracht Frankfurt den 23. Titel und sind schon nach der 28. Runde nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Trotz des 4:2 (1:2) gegen den FC Augsburg liegt Titelverteidiger Dortmund bei sechs ausstehenden Partien mit 20 Punkten hinter dem Team von Trainer Jupp Heynckes.

Es ist der schnellste Titel der Bundesliga-Geschichte. Die bisherigen Bestmarken für die schnellsten Meister hielten ebenfalls die Münchner: 1972/73 und 2002/03 waren sie aber erst nach 30 Partien rechnerisch am Ziel. Für den deutschen Rekordmeister war es bereits der 23. Triumph, der bisher letzte Titel datierte aus dem Jahr 2010. Mit der Blitz-Meisterschaft stellten die Münchner zugleich eine neue Bestmarke auf: Elf Siege in Folge waren noch keinem Club in 50 Jahren Bundesliga innerhalb einer Saison gelungen.

Für Alaba ist es im Alter von 20 Jahren der erste große Titel als Leistungsträger. Schon in der bisher letzten Meistersaison 2010 war der Wiener zwar im Kader gestanden, hatte aber nur sporadische Einsätze bekommen. Gegen Frankfurt spielte Österreichs Fußballer des Jahres 2012 links in der Viererkette durch, in der 27. Minute setzte der bisher vom Punkt tadellose Schütze nach einem Foul an Müller einen zu genau geschossenen Elfer an die rechte Stange. Seine Mannschaft begnügte sich mit einer durchschnittlichen Leistung. Für die Entscheidung sorgte mit einem Fersler Bastian Schweinsteiger (52.).

Im Mittelpunkt stand nicht zuletzt Heynckes, der die Meisterschale bereits zum siebenten Mal - viermal davon als Spieler - in Empfang nehmen durfte. Schöner wäre für den scheidenden Coach nur ein Abdanken mit dem Champions-League-Titel. Deshalb hielt man sich feiertechnisch auch zurück: Am Mittwoch wartet in der Königsklasse das Viertelfinalrückspiel bei Juventus Turin (Hinspiel 2:0).

Bremen fällt weiter

Dortmund, das gegen Augsburg mit Alexander Manninger im Tor 4:2 siegte, blieb auf Champions-League-Kurs, der Vorsprung auf Leverkusen (1:1 gegen Wolfsburg) wuchs auf sechs Punkte an. Die Treffer für die im Vergleich zum 0:0 beim FC Malaga im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales auf sieben Positionen umgebauten Borussen erzielten Schieber (22., 53.), Subotic (64.) und Lewandowski (92.). Zwischenzeitlich war der Gegner dank des Tore von Baier (43.) und Vogt (45.) sogar in Führung gelegen.

Indes vergrößerte der FC Schalke 04 mit dem 2:0 (0:0)-Erfolg bei Werder Bremen die Sorgen der Hanseaten und rückte zudem näher Bayer Leverkusen und den dritten Platz zur direkten Champions-League-Qualifikation heran. Während Zlatko Junuzovic bei Werder verletzt fehlte, spielten Marko Arnautovic und Sebastian Prödl durch, Goalie Richard Strebinger saß auf der Bank. Von dort verfolgte auch der Schalker Christian Fuchs die ersten 70 Minuten mit, eher doch noch eingewechselt wurde.

Ohne den gesperrten Martin Stranzl verbesserte Borussia Mönchengladbach mit dem 1:0 (0:0) gegen Schlusslicht Greuther Fürth seine Ausgangslage im Schlussspurt um die Europa-League-Ränge. (APA 06.04.2013)

Stimmen zum Titel:

Uli Hoeneß (Bayern-Präsident): "Wir haben eine überragende Saison gespielt. Selten hat die Mannschaft die Meisterschaft so dominant gewonnen. In all den vielen Jahren, die ich beim FCB bin, kann ich mich nicht erinnern, dass wir so überragend und so eindeutig schon sechs Spieltage vor Schluss Meister geworden sind. Da gebührt dem Trainer vor allen Dingen, aber auch der Mannschaft, ein riesiger Dank: Dass sie sich nie hat gehen lassen und dass man auch mit großem Vorsprung konsequent bis zum heutigen Tag gearbeitet hat. Ich kann kaum in Worte fassen, wie toll ich diese Meisterschaft empfinde."

Jupp Heynckes (Bayern-Trainer): "Ich habe heute zu meinen Spielern in der Besprechung gesagt, dass meine erste Meisterschaft das Emotionalste war, was ich erlebt habe. Neun Spieler sind zum ersten Mal deutscher Meister geworden, das hat man heute gemerkt. Es war wahnsinnig schwierig, nach dem Highlight gegen Juve wieder unsere Leistung abzurufen. Wir haben das Spiel mit etwas Glück gewonnen. Ich freue mich wahnsinnig. Natürlich ist das ein emotionaler Moment, ich bin nach 23 Jahren wieder deutscher Meister geworden. Damals war es aber etwas wärmer. Bei so kühlen Temperaturen bin ich noch nie Meister geworden - weder als Spieler noch als Trainer."

David Alaba (Bayern-Spieler): "Das haben wir uns verdient über die letzten Monate hinweg. Wir freuen uns alle riesig."

Philipp Lahm (Bayern-Kapitän): "Wir wollten heute einfach unbedingt gewinnen und unsere Serie ausbauen und den Meistertitel sicher machen. Das ein oder andere Bier wird heute sicher aufgemacht. Noch sind wir nicht am Ende. Es ist noch ein weiter Weg, wir haben noch große Ziele. Wir haben noch ein paar Rekorde vor uns, da wollen wir noch den einen oder anderen knacken. Dann steht man absolut verdient oben. In der Defensive haben wir diese Saison besser gearbeitet. Wir haben auch einen Lauf gehabt."

Jürgen Klopp (Dortmund-Trainer): "Herzlichen Glückwunsch an die Bayern. Jupp, das war eine außergewöhnliche Saison. Deine Mannschaft hat fast alles richtig gemacht. Ich hoffe, wir können den Abstand in der kommenden Saison ein wenig geringer gestalten."