Anja Kruse als Bachmanns "Undine".

Foto: Bettina Frenzel

Der Mythos der Undine hat in der Literatur viele Fortschreibungen gefunden. Die meist tragisch endende Geschichte des Wasserwesens und des ihr durch plötzliche Liebe zufallenden Menschenmannes findet sich in Volksmärchen gleichermaßen wie in der Highend-Poetik. Im Kosmostheater collagiert Regisseurin Elisabeth Augustin in Undine geht an Land aus vielen Quellen - von Jean Giraudoux bis Hans Christian Andersen - ein musikalisch-narratives Undinen-Kaleidoskop, dem der Name Ingeborg Bachmann (Undine geht) vorangestellt ist. Die Schriftstellerin starb heuer vor vierzig Jahren (17. Oktober).

Auf einem von projizierten Fischmäulern umrankten Holzsteg (Bühne: Ilona Glöckel) wechseln einander die Undine-Gestalten ab: Jene Bachmanns (Anja Kruse) schwebt frisch geduscht im schlammgrünen Satinkleid heran. Stephanie Waechter gibt das Girlie-Undinchen vom Land, das dem erstbesten Hans (Mirko Roggenbock) verfällt. Sylvia Haider macht als Meerhexe mit Taucherflossen Furore. Florentin Groll ist Prof. Poseidon.

Klingt zwar nett trashig, ist es aber nicht. Die Collage zerfleddert in unfreiwillig komische Piecen, die leider auch von verhaltenem Gesang breitgetreten werden. (afze, DER STANDARD, 6./7.4.2013)