Mit den ORF-Dokusoaps tut sich das Publikum schwer. Beim "Undercover Boss" flackerte Hoffnung für das im Öffentlich-rechtlichen ungewohnte Genre auf. Die Nachfolge "Die härtesten Jobs Österreichs" sorgt jetzt  für einen leichten Rückgang.

Das ist bedauerlich, denn die verweichlichten Promis mühen sich redlich im Handwerksberuf und könnten einem schadenfrohen Publikum Spaß machen. Zudem tauchen sie in eine fremde Lebenswelt ein, die Zuschauer nehmen sie mit. Am Ende steht Respekt vor einer Berufsgruppe und ihren Vertretern, die zupacken müssen und können. Statt von oben herab geäußertes Lob wie in "Undercover Boss" steht am Ende die Anerkennung der Promis. Und wenn die Protagonisten stimmen, wird es richtig lustig.

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Mittwoch ging Schauspielerin Angelika Niedetzky zum Baumschneiden, Tanzprofi Balázs Ekker schnupperte in der Möbelspedition.

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Beide näherten sich ihren Aufgaben vorsichtig optimistisch. Angst habe er vor dem engen "Zeitfenster" der Möbelpacker, aber die Füße seien im Training, er werde durchhalten. Früh zeigt sich allerdings, dass Möbel keine Tanzpartnerinnen sind, es also nicht ganz klar ist, wie sie anzufassen sind. Am Billy-Regal scheitert er, ebenso wie am Computertisch. Dazwischen fliegen die Fetzen.

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Inzwischen wirft Angelika Niedetzky die Kettensäge an: "Servas, Kaiser!" Ihre nachfolgende Performanz ist gekennzeichnet von Niedetzkys natürlichem Talent zum Komischen und dem Beweis, dass ein bodenständiger Charakter beim Holzfällen hilft.

Nächste Woche: Model Carmen Kreutzer geht unter die Fleischhauer, Gewichtheber Matthias Steiner probiert sich beim Gleisbauen. Dabei sein ist alles. (Doris Priesching, DER STANDARD, 5.4.2013)

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