Salzburg/Vaduz/Wien - Im Salzburger Finanzskandal hat jetzt eine Bank aus Liechtenstein einen Geldwäsche-Verdacht erhoben. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien sei um Informationen ersucht worden, berichtete der "Kurier" in seiner Samstagsausgabe. "Die Behörden in Liechtenstein haben sich in einem Rechtshilfeersuchen an uns gewandt, ob es Verdachtsmomente gibt. Wir ermitteln derzeit nicht wegen Geldwäsche", sagte WKStA-Sprecher Erich Mayer am Samstag zur APA.

Die Bank "Liechtenstein Global Trust" (LGT) hat laut "Kurier" den Geldwäscheverdacht gemeldet. Der Verdacht dürfte darauf basieren, dass die Salzburger Finanzabteilung Insidern zufolge über das LGT-Konto "in großem Stil Spekulationen in exotischen Währungen durchgeführt hat", von "Ende 2010 bis Sommer 2012". Universitätsprofessor Meinhard Lukas, der das Land Salzburg beim Aufarbeiten des Skandals unterstützt, soll von der LGT Bank, wie von anderen Banken auch, bereits Daten über sämtliche Kontobewegungen angefordert haben.

Der WKStA zufolge handelt es sich um eine reine Vorsichtsmeldung der Bank aus Liechtenstein. Es bestehe derzeit kein Verdacht auf strafbare Handlungen, sagte Mayer. Es stimme, dass das Land Salzburg viele Konten im In- und Ausland gehabt habe. Das Konto in Liechtenstein sei der WKStA ebenfalls bereits bekannt gewesen, erklärte deren Sprecher.

Das Konto bei der LGT soll eines von vielen Konten sein, die weder in der Salzburger Landesbuchhaltung noch in den Portfolioberichten der Deutschen Bank erfasst sind. Das Land Salzburg hat bereits in Erwägung gezogen, rechtliche Ansprüche gegen Banken geltend zu machen. Auch Klagen wurden nicht ausgeschlossen. (APA, 30.3.2013)