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Bisher hatten sich die Wiener Linien dagegen gesträubt, ihre Daten etwa für Google Maps und App-Entwickler zur Verfügung zu stellen

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Die Wiener Linien werden "bis zum Sommer" ihre Fahrplandaten der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Das teilte Ferdinand Pay, Sprecher der zuständigen Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ), dem WebStandard am Freitag mit: "Die Frau Vizebürgermeisterin hat den Wiener Linien den entsprechenden Auftrag erteilt." In einem Blog-Eintrag mit dem Titel "Wir haben verstanden" bestätigte der stadteigene Verkehrsdienstleister den Auftrag.

Schritte gegen Programmierer

Bisher hatten sich die Wiener Linien vehement dagegen gesträubt, ihre Daten etwa für Google Maps und App-Entwickler zur Verfügung zu stellen. Neben rechtlichen und technischen Komplikationen führte das Unternehmen auch Sicherheitsbedenken ins Feld. Zudem leitete der Verkehrsdienstleister juristische Schritte gegen Programmierer ein, deren Apps auf Daten der Wiener Linien zugegriffen haben sollen.

Druck auf das Rathaus

In der vergangenen Woche wuchs allerdings der Druck auf die Wiener Linien. Eine von Open-Data-Aktivisten eingebrachte Petition an das Rathaus erfuhr starke Unterstützung und sorgte für zahlreiche Schlagzeilen. Ergänzend forderten Wiener Oppositionsparteien und die mitregierenden Grünen die Freigabe der Daten - der WebStandard berichtete. "Wir begrüßen den Schritt der Wiener Linien sehr", sagte Robert Harm, Mitinitiator der Petition, zum WebStandard. Er und seine Mitstreiter aus der Open-Data-Community seien nun gespannt, wann welche Daten veröffentlicht werden.

Mehr Open Data

Mit dem Schritt setze Wien ein starkes Zeichen für Open Data, "einen Grundpfeiler von Open Government, ein Synonym für die Öffnung von Regierung und Verwaltung gegenüber Bevölkerung und Wirtschaft", so Harm. Zusätzlich veröffentlichte die Stadt am Freitag neue offene Datensätze, darunter Carsharing-Standorte, AnrainerInnenparkplätze und Busparkplätze. (sum, derStandard.at, 29.3.2013)