Washington - Mehr als drei Monate nach dem Schulmassaker in Newtown mit 27 Toten hat US-Präsident Barack Obama erneut schärfere Waffengesetze gefordert. "Tränen sind nicht genug", sagte er am Donnerstag im Weißen Haus im Beisein von Angehörigen von Opfern. "Eine Schande, falls wir es bereits vergessen haben sollten. Ich habe diese Kinder nicht vergessen." Obama rief den Kongress zu raschem Handeln auf. Ausdrücklich bekräftigte er seine Forderung nach einem Verbot von halbautomatischen Sturmgewehren, räumte aber auch ein, dass es erheblichen Widerstand gegen schärfere Gesetze gebe.

Das Massaker vom 14. Dezember hatte die Menschen in den USA aufgewühlt - ein Fanal, das Obama zum Handeln gedrängt hatte. Im Kongress wird derzeit ein Gesetzentwurf beraten, der strikte Kontrollen von Waffenkäufern vorsieht. So soll verhindert werden, dass Kriminelle oder psychisch instabile Menschen in den Besitz von Schusswaffen kommen. Ein Verbot von Sturmgewehren, mit denen man in kurzer Zeit extrem viele Schüsse abfeuern kann, stößt jedoch auf erheblichen Widerstand, auch unter Obamas Demokraten.

Auch Gegner unter den Demokraten

"Es besteht absolut kein Grund, warum wir das nicht hinkriegen sollten", meinte Obama. Harry Reid, der demokratische Fraktionschef im Senat, hatte das Verbot von Sturmgewehren nicht in den Entwurf aufgenommen, weil er davon ausgeht, dass es dafür keine Mehrheit gibt. Selbst in der eigenen Partei gebe es viele Gegner, meinte Reid unlängst.

Zugleich wurden am Donnerstag weitere Details des Massakers in Newtown bekannt. Die Polizei bestätigte, dass der Täter mit einem Sturmgewehr vom Typ Bushmaster um sich geschossen hatte. Außerdem habe ihm die Mutter Geld für den Kauf einer Waffe geschenkt. Der Täter hatte nach seinem Amoklauf Selbstmord begangen. (APA, 28.3.2013)