Erwartungshaltungen sollte man tunlichst erfüllen. Nehmen wir das Beispiel Juke Nismo. Nissan hat seinen kleinen Extravagantler optisch und fahrwerkstechnisch ordentlich aufgemotzt, der Maschine ein paar PS mehr gegeben, 200 sind es jetzt, dann fängt man an, das Ding um die Kurven zu treiben, dazu ist es schließlich gemacht, geht auch fein, aaaber. Kriegt ja die Kraft kaum auf die Straße!

Foto: der standard/fischer

Beim Beschleunigen aus den Kurven raus drehen permanent die Antriebsräder durch, und wie zerrt das in der Lenkung!

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Womit wir zu Mini wechseln: Traktionsprobleme sind da kaum zu erwarten, denn wo der Juke auf Frontkratzer setzt, verordnet Mini: Allrad. Ideale Voraussetzung, die krawalligen 218 PS auch ordentlich auf die Straße zu bekommen.

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Die superdirekte Lenkung werkt völlig ohne Beeinflussung durch Antriebskräfte, die 6-Gang-Automatik wirft man, sofern man dieses Gefährt nur ein paar Tage in die Hände kriegt, am besten immer gleich rüber nach links in die Sport-Stellung, und manuelle Gangwahl erledigen wir am Lenkrad: Drücken heißt einen Gang runter, Ziehen einen rauf.

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Und dann: Dieser Sound! Zwei fette Endrohre hat die JCW-Abteilung dem Countryman, der ihnen da unter die Finger gekommen ist, spendiert. Und ein sonores Klangbild komponiert, zu dem man nur sagen kann: Was für ein Theater! Oder, Schillern  sträflich modifiziert: Krawalle und Liebe.

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Innen nimmt der Mini das äußere koloristische Thema konsequent auf: schwarz und rot und von Zeit zu Zeit ein weißer Elefant – nein, quatsch: ab und an ein dekoratives Chromrahmerl.

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Wenn wir an diesem sympathischen jungen Wilden was aussetzen würden, dann vielleicht dies: Die Sitze vertrügen mehr Seitenhalt, die lassen beim Einstiegsstichwort  Erwartungshaltung ein ganz klein wenig aus.

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Dann war da noch der geschmalzene Preis. Und: So ganz schepperfreie Zone ist der JCW Countryman auch nicht. Doch das Schlusswort, das hat Roy Lichtenstein: Vrooom!!! (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 29.3.2013)

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