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Besonders harte Abschläge hat man als Führungskraft in Dänemark, Slowenien und Finnland.

Foto: reuters/hanai toru

Wieviel Geld Manager verdienen sollen, diese Frage bietet aktuell gehörigen Diskussionsstoff in Europa. Während sich die EU-Kommission dafür starkmacht, Bonuszahlungen zu beschränken, treibt Personalberater um, wo Führungskräften - rein monetär gesehen - nach Abzug von Steuern, Abgaben und Lebenskosten am meisten übrig bleibt.   

Laut dem Personalberater ECA International gibt es dabei eine Faustregel. Je höher die Management-Ebene, desto Geldbörserl schonender wird es in Südamerika, dem Nahen Osten und den USA. Steht man noch am Beginn der Führungskräfte-Laufbahn, dann sind auch Länder wie Deutschland oder Japan spitze. Das hat ECA in seiner 55 Länder berücksichtigenden Studie berechnet.

Österreich im Mittelfeld

Österreich liegt sowohl bei Jungmanagern und jenen mit einigen Jahren Führungserfahrung als auch bei den obersten Führungskräften im Mittelfeld. Anfangs noch in den Top 20 fallen Manager mit steigendem Verdienst – der progressiven Besteuerung und der relativ hohen Lebenserhaltungskosten wegen – aber um einige Plätze zurück.

Chinesen überholen Finnen

Besonders harte Abschläge durch Abgaben und monatliche Haushaltskosten - die wiederum für alle Beschäftigten, nicht nur für Manager, gelten - hat man als Führungskraft in Dänemark, Slowenien und Finnland. So sollen die Finnen bei der Kaufkraft nicht nur hinter den Italienern und Griechen, sondern sogar hinter den Chinesen liegen.  

Beständig gut dabei, egal ob als Neo-Führungskraft oder langjährige Managerin, ist man in den USA. In Osteuropa hingegen reißen auch relativ niedrige monatliche Ausgaben die mickrigen Löhne nicht heraus.

Lebensstandard nicht käuflich

Wenn es einem primär darauf ankommt, möglichst viel sparen oder konsumieren zu können, sollte man als Top-Manager Europa meiden. Kein einziges Land ist unter den Top 10. Diese Plätze belegen Länder wie Mexiko, Chile, Brasilien oder Saudi-Arabien. Am besten schneidet Luxemburg auf Platz 14 ab.

Die Studienautoren betonen freilich, dass man Kaufkraft nicht mit Lebensstandard gleichsetzen dürfe. Immerhin leiste das Sozialsystem – Stichwort Gesundheitsversorgung und Bildungssystem - in Europa weit mehr als jenes in vielen Ländern des amerikanischen Kontinents.

So ist es in den USA üblich, Tausende Euro pro Jahr für ein Studium aufzuwenden. Viele Jungmanager starten dort daher mit Schulden in ihre Berufslaufbahn. Die Höhe der Bildungskredite beträgt in den USA insgesamt mehr als eine Billion Dollar (780 Milliarden Euro). Die Verzugsrate liegt bei 20 Prozent. (sos, derStandard.at, 2.4.2013)