Der Verein bietet Rechts- und Sozialberatung, psychologische Betreuung, Bildungsberatung und Bildungsmaßnahmen für Frauen aus über 60 Herkunftsländern.

Foto: Georgia Sever

Erst vor wenigen Wochen saßen Wiens Stadträtin Sandra Frauenberger und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (beide SPÖ) mit den Vereinen zusammen, die muttersprachliche Beratung für Migrantinnen anbieten (dieStandard.at berichtete: Werte und Muttersprache können bleiben). Am Internationalen Tag der Muttersprache Ende Februar sprachen die Politikerinnen mit den Vereinen unter anderem über deren nicht immer einfache finanzielle Situation.

Bei dem Treffen dabei waren auch Mitarbeiterinnen des Vereins Peregrina, der aktuell mit einer geringeren Projektförderung kämpft. In Aussendungen bittet der Verein nun um Spenden, um das Beratungs- und Therapieangebot für Migrantinnen und kriegstraumatisierte Frauen in ihrer jeweiligen Muttersprache im derzeitigen Umfang erhalten zu können.

10.000 Euro weniger in diesem Jahr

Die Arbeit des Vereins wird durch eine breite Förderungsstruktur gewährleistet. Der Bereich der psychologischen Beratungen wird durch Subventionen der MA 57 (Frauenabteilung der Stadt Wien) und des Innenministeriums finanziert.

Während die Förderungen der MA 57 eine Basisfinanzierung mit fixer Summe jeweils mit Dreijahresverträgen sind, muss der Verein beim Ministerium Jahr für Jahr neu ansuchen und verhandeln. Dieses Jahr wird Peregrina nun mit 10.000 Euro weniger für die muttersprachliche Beratung und Therapie auskommen müssen: Statt der angesuchten 30.000 wurden dem Verein nur 20.000 Euro zugesagt.  Für die Betreuung bedeute das eine Kürzung um zehn Stunden pro Woche, sagt Peregrina-Obfrau Gamze Ongan.

Hoffen auf Spenden

Angesichts der großen Nachfrage nach Therapie und Beratung in der Erstsprache von Migrantinnen ist diese Stundenreduktion für den Verein ein großes Problem. Die große Nachfrage besteht letztlich auch deshalb, weil es für Migrantinnen derzeit keine Angebote der Krankenkassen gibt, sich in ihrer Muttersprache beraten oder therapieren zu lassen.

Um das derzeitige Angebot von 43 Stunden kostenloser Beratung und Betreuung pro Woche aufrechterhalten zu können, hofft der Verein nun auf Spenden. (red, dieStandard.at, 28.3.2013)