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Hans-Dietrich Genscher und Mikhail Gorbatschow auf der Leipziger Buchmesse

Foto: AP Photo/dpa, Jan Woitas

Deutschlands ehemaliger Außenminister, der FDP-Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher, muss sein Lieblingskleidungsstück regelmäßig nachkaufen: "Es gehen ja auch immer welche weg für Verlosungen und Betriebsfeste" sagte der 86-Jährige der Zeitschrift "Bunte". Die Leute wollten immer wieder einen "im typischen Genscher-Gelb", der darüber hinaus aber auch von ihm getragen sein müsse.

Die typischen Pullover hätten derzeit aber auch ganz praktische Zwecke, betonte Genscher. Zumindest so lange es draußen kalt sei, trage er sie auch. "Für seine Überzeugungen muss man eintreten. Aber schwitzen muss man dafür nicht. Im Sommer werde ich wieder ohne gelben Pullover erscheinen."

Genscher gilt neben Helmut Kohl als einer der Architekten der deutschen Wiedervereinigung. Als Innenminister (1969 bis 1974 unter Willy Brandt) und als Außenamtschef (1974 bis 1992) gehörte Genscher fast ein Vierteljahrhundert lang dem Kabinett unter drei Bundeskanzlern an und war auch innerhalb Deutschlands in Umfragen jahrelang der beliebteste Politiker.

1952 geflohen

Der 1927 in Halle an der Saale geborene Jurist, der 1952 die DDR verließ, um nach Westdeutschland zu gehen, machte innerhalb der Freien Demokratischen Partei Deutschlands schnell Karriere. 1959 wurde er bereits FDP-Fraktionsgeschäftsführer, 1962 Bundesgeschäftsführer und 1974 schließlich Bundesvorsitzender der FDP. Nach Erkrankungen und Schwäche-Anfällen legte er 1985 den FDP-Vorsitz nieder, blieb jedoch bis 1992 Minister. (red, derStandard.at, 27.2.2013)