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Nick D'Aloisio ist wohl nicht nur einer der jüngsten, sondern auch reichsten Mitarbeiter bei Yahoo.

Foto: Getty Images/Standard

Nick D'Aloisio ist mit 17 Jahren wohl nicht nur einer der jüngsten, sondern auch einer der reichsten Mitarbeiter von Yahoo. Am Montag wurde bekannt, dass der Internetkonzern die App des Teenagers um kolportierte 30 Millionen US-Dollar gekauft hat. D'Aloisio, der mit seinen MitarbeiterInnen zu Yahoo wechselt, wird als der nächste Sergey Brin gefeiert. Yahoo könnte er zum Comeback verhelfen.

Prominente Unterstützer

Summly fasst Texte und Websites automatisch zusammen, um sie auf Smartphones leichter lesbar zu machen. Schon 2011 ist der damals 15-Jährige damit in die Schlagzeilen gekommen, nachdem er für die Entwicklung der App Venture-Kapital von prominenten Unterstützern wie Aston Kutcher, Yoko Ono und dem Milliardär Li Ka-shing einsammeln konnte.  Mithilfe der Investoren konnte er ein Büro mieten und Mitarbeiter einstellen.

Alter als kleiner Vorteil

D'Aloisio sieht sein Alter als einen gewissen Vorteil in der medialen Berichterstattung über Summly. Natürlich zählt für ihn die Idee hinter der App jedoch mehr. "Die Leute unterschätzen wie einflussreich es einmal wird und wie viel Potenzial dahinter steckt", erklärt er gegenüber der New York Times.

Hohes Potenzial bei Yahoo

Wie die Algorithmen hinter der App genau bei Yahoo integriert werden sollen, ist noch nicht bekannt. Das Unternehmen hat bislang nur erklärt, dass die Technologie in seine mobilen Produkte einfließen soll. Summly habe laut Reuters mit rund 250 Publishern kooperiert, darunter etwa das Wall Street Journal. Yahoo arbeite mit noch viel mehr Publishern zusammen, was ein noch größeres Potenzial für seine Technologie eröffne, so der junge Brite.

"Coolness um 30 Millionen"

Die hohe Summe wird dabei durchaus skeptisch beäugt. Für Wired gibt es keinen logischen Grund, wieso Yahoo so viel Geld für eine "durchschnittliche" App wie Summly ausgeben sollte. Die einzige Erklärung dafür sei, dass sich das Unternehmen "Coolness" kaufen und vom nun losgetreteten Rummel profitieren wolle. Das Internet-Urgestein war unter anderem durch den Erfolg von Google ins Hintertreffen geraten. Die neue CEO Marissa Mayer soll das Blatt nun wieder wenden. In der Übernahme von Summly sieht Wired ein Signal dafür, dass Yahoo nun stärker auf mobile Apps und innovative Services setzen wolle.

"Fühle mich alt"

Wie die Zukunft des jungen Entwicklers bei Yahoo aussieht, so der Konzern die Summly-Technologie einmal integriert hat, ist unklar. D'Aloisio, der sich das Programmieren im Alter von 12 Jahren selbst beibrachte, setzt die Messelatte für andere Programmier-"Wunderkinder" jedenfalls hoch. Brain Wong, Gründer von Kiip, galt vor einigen Jahren als jüngster Unternehmer, der Venture-Kapital einsammeln konnte. Der mittlerweile 21-Jährige erklärt gegenüber der New York Times, dass er sich angesichts D'Aloisios Coup nun alt fühle.

Weitere Pläne

Nach der Übernahme wird der Teenager in das Londoner Büro von Yahoo übersiedeln. Die High-School will er nicht abbrechen, sondern von Yahoo aus fertig machen. Danach plant D'Aloisio zum Studium nach Oxford zu gehen. "Wenn du eine Idee, oder eine Marktlücke gefunden hast, mach es einfach. Es gibt Investoren auf der ganzen Welt, die nach Unternehmen suchen, in die sie investieren können", lautet sein Ratschlag für andere Jungunternehmer. (br, derStandard.at, 26.3.2013)