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Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne wünscht sich Kolleginnen in den oberen Etagen.

Foto: apa/Oliver Berg

Köln/New York - Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne würde sich über ein weiteres weibliches Vorstandsmitglied freuen. "Ja, das wäre sehr nett", sagte sie am Montag vor Journalisten in New York. "Es ist immer gut, eine Mischung zu haben." Das eröffne neue Denkweisen. Sie habe in ihrer beruflichen Laufbahn allzu oft an "langen Tischen mit lauter Männern" gesessen.

Am Wochenende hatte "Der Spiegel" berichtet, dass die ehemalige Bahn-Managerin Bettina Volkens in der engeren Wahl als Personalvorstand bei der Fluggesellschaft sei. Amtsinhaber Stefan Lauer scheidet zur Jahresmitte aus. Sollte sich die ehemalige Bahn-Managerin durchsetzen, würde die Frauenquote in der Vorstandsetage der Lufthansa auf über ein Drittel steigen.

Menne sprach sich zudem für einen ausländischen Manager im Führungsgremium der Lufthansa aus. "Wir wollen ein globaler Spieler sein, da wäre es auch gut, internationale Denker an Bord zu haben." Menne selbst ist seit Juli vergangenen Jahres für die Finanzen zuständig und als Frau eine Ausnahme in den Vorständen der großen deutschen Konzerne.

Redings Quoten-Pläne

In börsenotierten Unternehmen innerhalb der EU liegt der Frauenanteil in den Leitungsgremien bei 15,8 Prozent. Spitzenreiter ist Finnland mit 29 Prozent vor Lettland und Schweden. Deutschland, das Herkunftsland des Lufthansa-Konzerns weist einen Frauenanteil von 18 Prozent auf. Um den Frauenanteil zu erhöhen schlug EU-Justizkommissarin Viviane Reding schon 2012 eine verpflichtende Frauenquote vor, da Länder mit gesetzlichen Quoten deutliche Impulse geben würden. Reding stieß mit ihrem Kompromissvorschlag bisher jedoch auf heftigen Widerstand, vor allem aus Deutschland. (APA, red, dieStandard.at, 26.3.2013)