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B-52-Bomber aus Guam bei einer Flugshow in Singapur

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Ein Landemanöver der nordkoreanischen Marine.

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Kim Jong-un betrachtet es aus sicherer Entfernung.

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Pjöngjang/Seoul/Washington - Im Konflikt um seine Waffenprogramme provoziert das kommunistische Nordkorea die USA mit neuen Atomkriegsdrohungen. Sämtliche Feldartillerieverbände - inklusive der strategischen Raketeneinheiten - würden ab sofort in "Gefechtsbereitschaft" der höchsten Stufe versetzt, hieß es am Dienstag in einer von den Staatsmedien verbreiteten Erklärung des obersten Truppenkommandos. In der englischen Version der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA war von "höchster Alarmbereitschaft" die Rede.

Die Verbände seien dazu bestimmt, Militärschläge auf Truppenstützpunkte auf dem US-Festland, auf Hawaii, Guam und in anderen Gebieten im Pazifik sowie auf feindliche Ziele in Südkorea auszuführen, hieß es. "Wir werden mit praktischen militärischen Maßnahmen den festen Willen der Armee und der Bevölkerung der Volksrepublik demonstrieren, die Souveränität und Würde der obersten Führung des Landes zu verteidigen."

Die Absicht der Anordnung der Kampfbereitschaft war unklar. Es habe zunächst keine ungewöhnlichen Truppenbewegungen oder Aktionen im Nachbarland gegeben, erklärte das Verteidigungsministerium in Seoul. Der Befehl scheine dem Zweck zu dienen, "eine kriegsähnliche Situation zu schaffen, um die Nordkoreaner zu einen, obwohl das auch in reale Provokationen münden könnte", zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen hochrangigen Beamten des Ministeriums.

Nordkorea fühlt sich von US-Fliegern bedroht

Den USA wurde in der Erklärung aus Pjöngjang erneut die Vorbereitung eines Atomkriegs unterstellt. Nordkorea fühlt sich durch jährliche südkoreanisch-amerikanische Militärübungen provoziert. Die Regierungen in Washington und Seoul haben betont, das Manöver diene allein defensiven Zwecken. Als Teil der Übungen flogen auch B-52-Bomber über die koreanische Halbinsel.

Dieser Schritt wurde vom Norden als Kriegsvorbereitung interpretiert: die staatliche Nachrichtenabgentur KCNA schreibt, ein von der Anderson Air Force Base auf der Pazifikinsel Guam gestarteter Verband von Langstreckenbombern habe am 25. März um acht Uhr morgens den Einsatz von Nuklearwaffen geübt-

Provokationen befürchtet

Nordkorea verfügt nach Meinung von Experten nicht über die Kapazitäten für einen direkten Atomangriff auf die USA. Doch befürchten Südkorea und die USA, Nordkorea könne andere militärische Provokationen unternehmen. Am vergangenen Freitag hatten beide Verbündete einen Einsatzplan für den Fall jeder Art von Provokationen unterzeichnet. Der Plan wurde nach ihren Angaben nach dem nordkoreanischen Angriff auf die zu Südkorea gehörende Insel Yonpyong im November 2010 entwickelt. Zuletzt hatte die USA auch als Reaktion auf die Angriffsdrohungen aus Nordkorea eine Stärkung ihrer Raketenabwehr angekündigt.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich seit dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar deutlich verschärft. Angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen wegen des Tests und der Militärübungen in Südkorea hatte Pjöngjang erklärt, den Waffenstillstandsvertrag von 1953 zur Beendigung des Korea-Kriegs nicht mehr anzuerkennen.

Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye rief das Nachbarland am Dienstag erneut auf, seinen "Kurs zu ändern" und seine Atomwaffen aufzugeben. "Für Nordkorea liegt der einzige Weg zum Überleben darin, seine Provokationen und Drohungen zu unterlassen", sagte Park zum dritten Jahrestag des Untergangs des südkoreanischen Kriegsschiffes "Cheonan" im März 2010. Südkorea macht Nordkoreas Militär für den Untergang verantwortlich, bei dem 46 Matrosen ums Leben gekommen waren. Nordkorea bestreitet eine Verwicklung.

Auch China forderte seinen engen Verbündeten Nordkorea umgehend zur Zurückhaltung auf. Die Führung in Peking hoffe, dass sich alle beteiligten Seiten mäßigten, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Japan und Australien planten Regierungskreisen zufolge Sanktionen gegen die nordkoreanische Außenhandelsbank. Der Schritt sei Teil der internationalen Bemühungen, die Finanzquellen für Nordkoreas Atomprogramm trocken zu legen, hieß es weiter. (red/APA, 26.3.2013)