Nikosia - Zyperns Arbeitsminister Harris Georgiades hat nach dem Beschluss des Rettungspaketes für sein Land vor einer stark schrumpfenden Wirtschaft und steigender Arbeitslosigkeit gewarnt. "Dieser einmalige Akt der Korrektur des Bankensystems wird die produktiven Sektoren der Wirtschaft in große Schwierigkeiten bringen, sagte er der "Bild"-Zeitung. "Wir erwarten tiefe Rezession und steigende Arbeitslosigkeit."

Georgiades, der auch zypriotischer Vize-Finanzminister ist, sieht in den Eurogruppen-Beschlüssen eine "schwere und schmerzhafte Entscheidung". "Wir werden von der Eurogruppe gebeten, alle Ungleichgewichte der Wirtschaft Zyperns auf einmal zu korrigieren. Das schafft Probleme für die Bürger Zyperns und die Unternehmen", sagte der Minister der "Bild". Er kritisierte zudem das Vorgehen der Eurogruppe. "Was ich sagen muss, ist, dass auch die Eurogruppe Fehler gemacht hat: Entscheidungen wurden getroffen und dann geändert."

Die Finanzminister der Eurozone hatten am Montag in Brüssel beschlossen, Zypern Finanzhilfen von bis zu zehn Milliarden Euro zu gewähren. Zugleich soll der Bankensektor des Landes umstrukturiert werden. Zudem ist ein Abschlag auf Bankguthaben von mehr als 100.000 Euro bei der marktführenden Bank of Cyprus in Höhe von 30 Prozent vorgesehen. Die Milliardenhilfen sollen der Eurorettungsfonds ESM und der IWF leisten. (APA, 26.3.2013)