US-Forscher haben einen Zylinder mit einem neuartigen Tarnmantel verschwinden lassen - im Mikrowellenbereich.

Foto: Andrea Alù

Austin/Wien - Seit Jahrhunderten träumen Menschen davon, durch einen Tarnmantel sich oder Dinge unsichtbar werden zu lassen. Nun stellen US-Physiker im "New Journal of Physics" eine neue Methode vor, wie das gelingen könnte.

Statt sogenannter Metamaterialien, die man bisher testete und die das Licht um ein Objekt herumlenken sollen, löschten die Forscher um Andrea Alù (Universität von Texas in Austin) mit einem feinmaschigen Kupfergitter die vom Zylinder reflektierte Strahlung dadurch aus, dass sich die Wellen von Tarnmantel und Objekt überlagerten.

Mit ihrem neuartigen Tarnmantel haben die Forscher einen etwa handgroßen Zylinder verschwinden lassen - allerdings zunächst nur im Bereich der Mikrowellen, die sich vom Licht "nur" durch die Wellenlänge unterscheiden. Ein Objekt im sichtbaren Licht verschwinden zu lassen, bleibt also nach wie vor eine große Herausforderung. Doch der Physiker Alù ist überzeugt, dass diese Technik auch für "normales" Licht angewendet werden kann.

Er räumt allerdings ein, dass die Größe der Objekte, die mit dieser Methode effektiv versteckt werden können, mit der Wellenlänge schrumpfe. Bei optischen Frequenzen könne bloß mehr die Streuung mikrometergroßer Objekte effektiv gestoppt werden. (Ein Mikrometer ist ein Tausendstelmillimeter.)

Die Technik könnte immerhin für andere Anwendungen wie Nanoschalter oder nichtinvasive Sensoren genutzt werden, wovon etwa optische Technologien profitieren würden. (tasch, dpa, DER STANDARD, 26.3.2013)