Frankfurt am Main - Geschäfte mit dem Iran könnten die Deutsche Bank teuer zu stehen kommen. Mehr als 300 Millionen Euro habe das größte deutsche Geldhaus für drohende Strafzahlungen wegen möglicher Verstöße gegen Iran-Sanktionen der USA zurückgestellt, berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am Sonntag. Die Deutsche Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.

Die US-Aufsicht ermittelt seit Jahren gegen zahlreiche internationale Finanzkonzerne wegen des Verdachts, US-Sanktionen gegen Länder wie den Iran und Syrien gebrochen zu haben. Neben der Deutschen Bank stehen auch die Commerzbank und die UniCredit-Tochter HypoVereinsbank im Visier der Ermittler. Für Schlagzeilen hatte vor allem die Auseinandersetzung der Ermittler mit der britischen Bank Standard Chartered gesorgt, die sich im Dezember mit den US-Behörden auf einen Vergleich einigte und insgesamt 667 Millionen Dollar zahlte.

Weitere rund 500 Millionen Euro soll die Deutsche Bank laut Spiegel wegen ihrer Verwicklung in die Tricksereien mit dem Banken-Referenzzinssatz Libor reserviert haben. In der Libor-Affäre sollen Händler der Deutschen Bank und ihre Kollegen von anderen Instituten den Libor manipuliert haben.

Die Finanzaufsicht Bafin hatte angekündigt, bis Ostern ihre Erkenntnisse über die Manipulationen vorzulegen. Wie Reuters erfuhr, macht Bafin das neue Führungsduo der Deutschen Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, nicht verantwortlich für die Libor-Malversationen. (Reuters, DER STANDARD, 25.3.2013)