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Zwei Bewohner der Trias, beide keine Dinosaurier: Postosuchus (links) und Desmatosuchus gehörten evolutionären Linien an, die die katastrophale Periode vor 200 Millionen Jahren nicht überstanden.

Foto: REUTERS/HO/Doug Henderson

Berlin - Eines der berühmten "Top 5" unter den Massenaussterbeereignissen der Erdgeschichte fand vor 200 Millionen Jahren statt, an der Grenze von Trias und Jura. 50 bis 80 Prozent aller Arten waren davon betroffen, und am schlimmsten erwischte es die Landwirbeltiere. Danach hatte die Erde ein anderes Gesicht: In der Trias konkurrierte die noch junge Gruppe der Dinosaurier unter anderem noch mit großen Amphibien und den Therapsiden, zu denen auch die frühesten Vorläufer der Säugetiere zählen. Ab dem Jura dominierten die Dinosaurier dann das Leben an Land.

Schon länger gelten massiver Vulkanismus und ein davon ausgelöster Klimawandel als wahrscheinlichster Auslöser des Massenaussterbens. Erkenntnisse von US-Forschern, die nun in "Science" veröffentlicht wurden, stützen diese Hypothese. Sie sprechen von einer 600.000 Jahre anhaltenden Ära extrem erhöhter vulkanischer Aktivität in der sogenannten Zentralatlantischen Magmenprovinz, die in vier Wellen ablief. Jede dieser Wellen führte zunächst zu einem vulkanischen Winter - was anschließend durch das freigesetzte Kohlendioxid in eine starke Erwärmung umschlug. Die vergleichsweise schnellen Klimawechsel waren für die meisten großen Tierarten zuviel.

Der Nachweis

Für die neue Untersuchung wurde vulkanischer Basalt aus unterschiedlichen Erdteilen - von Nordamerika bis Nordafrika - analysiert. Durch Untersuchung des Verfalls von Uran-Isotopen in dem Gestein ließen sich genaue Daten gewinnen. Die Fehlermarge bei der Datierung der Eruptionen ließ sich damit von vormals eine bis drei Millionen Jahren auf wenige tausend Jahre reduzieren - für die Zeitrechnung von Geologen ein Augenzwinkern. Die aus dem Basalt gewonnenen Daten ergaben einen engen zeitlichen Zusammenhang mit dem Massenaussterben.

Damit seien zwar wohl nicht alle Fragen hinsichtlich "des genauen Ablaufs" des Massenaussterbens beantwortet, sagte der Geologe Paul Olsen von der New Yorker Columbia University, ein Ko-Autor der Studie. Jedoch sei die zeitliche Übereinstimmung mit den vulkanischen Aktivitäten "ziemlich wasserdicht". (APA/red, derStandard.at, 23. 3. 2013)