Rom - Italiens ehemaliger Regierungschef Silvio Berlusconi muss schlechte Nachrichten seitens seiner Mediengesellschaft Mediaset verkraften. Die börsennotierte Mailänder Gruppe meldete im Gesamtjahr 2012 erstmals in ihrer 20-jährigen Geschichte rote Zahlen. Die Verluste betragen 45 Millionen Euro, berichtete die italienische Tageszeitung "La Stampa" am Freitag. Mediaset wird die Jahresergebnisse kommende Woche veröffentlichen.

Mediaset-Präsident Piersilvio Berlusconi, Sohn des Ex-Premiers, kündigte Einsparungen an, um die Krise zu überwinden. "Nach vielen Entwicklungsinitiativen können wir jetzt rationalisieren. In drei Jahren wird Mediaset 450 Millionen Euro weniger gegenüber 2011 kosten. Wir haben überall rationalisiert: Im Bereich Strukturen, Programme und Starverträge. Es war hart, doch wir sind auf dem richtigen Weg. Die neuen TV-Serien werden bei der selben Qualität 30 Prozent weniger kosten", sagte Berlusconi Junior.

Starker Rückgang bei Werbeeinnahmen

Der Manager klagte wegen des starken Rückgangs im Werbungsbereich infolge der Krise in Italien. "Wir leben von Werbung: In zwei Jahren ist der Werbungsmarkt in Italien von neun Milliarden Euro auf sieben Milliarden Euro geschrumpft", klagte Piersilvio Berlusconi.

Mediaset plane keine Entlassungen. "Wir haben alles getan, um die Beschäftigten nicht zu belasten. Unsere Pläne sehen keine Personalkürzungen vor, darauf bin ich stolz", betonte Berlusconi Junior.

Auch bei der zum Berlusconi gehörendem Verlag Mondadori erlebt schwierige Zeiten. Die Verlagsgruppe meldete 2012 konsolidierte Nettoverluste von 167 Millionen Euro. Der Umsatz fiel um sechs Prozent auf 1.416 Millionen Euro. (APA, 22.2013)