Graz - Die Diözese Graz-Seckau hat zum wiederholten Mal einen südsteirischen Pfarrer verwarnt, weil dieser gegen Lesben und Schwule gewettert hat - diesesmal laut Medienberichten im Pfarrblatt seiner Kirchengemeinde. Darin ist u.a. die Rede von "Homo-Gestörten". Die Diözese Graz-Seckau bestätigte am Donnerstag, dass es einen Brief an den Pfarrer von St. Veit am Vogau mit einer Ermahnung geben werde. Der Gottesmann hatte schon öfters gegen Lesben und Schwule angeredet und war dafür auch ermahnt worden. Ende August tritt er laut Pressestelle der Diözese in den Ruhestand.

"Die Zahl der Neuinfektionen mit dem HI-Virus, das Aids auslöst, sinkt weltweit - aber nicht bei den Homo-Perversen", soll in dem Mitteilungsblatt zu lesen gewesen sein. Pfarrer Karl Tropper wurde von Bischof Kapellari ermahnt, sich nicht mehr zu äußern, auch mehrere persönliche Gespräche habe es gegeben, hieß es von Sprecher Georg Plank. Des Pfarrers Aussagen über Islam sowie Homosexualität seien zudem pseudowissenschaftlich. Dass der Gottesmann im August als Pfarrer in den Ruhestand trete, habe nichts damit zu tun, dass er als Priester weiterhin dem Bischof verantwortlich bleibe. Es scheine jedenfalls so zu sein, dass sich der Südsteirer von extremen Richtungen beeinflussen lasse. Man ignoriere die Sache nicht, gehe aber auch nicht gleich mit den schärfsten Mitteln vor, sagte Plank. Die bisherigen Ermahnungen hätten aber auch nicht den Erfolg gebracht, "den wir uns wünschen".

Anzeigen wegen Verdacht der Verhetzung

Bisher hatte es zwei Anzeigen gegen Tropper wegen Verdachts der Verhetzung bei der Staatsanwaltschaft Graz gegeben, so deren Sprecher Hansjörg Bacher. Eine vom April 2012 von der Grazer Initiative "Rosalila PantherInnen" und eine vom Februar 2013 des Aktivisten Kurt Zernig. Die Erhebungen seien u.a. deshalb eingestellt worden, weil Tropper nicht zur Gewalt aufrufe.