Ankara - Nach einem Doppelanschlag auf das türkische Justizministerium und die Zentrale der Regierungspartei AKP hat sich die linksextreme Untergrundorganisation DHKP-C zu der Tat bekannt. In einer im Internet verbreiteten Erklärung habe die Organisation das Justizministerium zugleich als Symbol der Ungerechtigkeit bezeichnet, berichteten türkische Medien am Mittwoch. Bei den Anschlägen war eine Frau verletzt worden.

Angreifer hätten in der Nacht zum Mittwoch in Ankara binnen weniger Minuten zwei Handgranaten auf das Gebäude des Ministeriums geworfen und mit einer Panzerfaust auf das Parteibüro gefeuert, sagte der türkische Justizminister Sadullah Ergin. "Das ist ein Angriff auf die Demokratie", zitierte die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi dazu den AKP-Politiker Hüseyin Celik.

Anschlag auf US-Botschaft im Februar

Die DHKP-C hatte sich bereits zu einem tödlichen Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Ankara Anfang Februar bekannt. Dabei hatte ein Selbstmordattentäter einen Wachmann mit sich in den Tod gerissen. In den vergangenen Wochen ist die türkische Polizei zu mehreren Großeinsätzen gegen die Organisation ausgerückt. Diese steht sowohl in der EU als auch den USA auf der Terrorliste. Ihr Ziel ist es, das Regierungssystem der Türkei zu stürzen.

Die DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front/Devrimci Halk Kurtulus Partisi-Cephesi) war 1994 als eine Nachfolgeorganisation der berüchtigten Devrimci Sol (Revolutionäre Linke) gegründet worden. (APA; 20.3.2013)