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Beliebt in der rechtsextremen Szene, willkommen in Graz: Frei.Wild aus Brixen

Foto: REUTERS/Thomas Peter

Graz/Linz - "Südtirol, du bist noch nicht verloren, in der Hölle sollen deine Feinde schmoren!" Das ist eine Textprobe aus einem Lied der Südtiroler Band Frei. Wild, die in der rechtsextremen Szene in Österreich und Deutschland sehr beliebt ist. "Das Blut auf meinen Fäusten, ich find, das steht mir gut", heißt es in einer anderen Nummer. Abseits der einschlägigen Szene polarisieren die Rechtsrocker: Von drei geplanten Konzerten in Österreich, am 9., 10. und 11. Mai in Wels, Graz und in Ebbs (Bezirk Kufstein), wird nun jenes in Wels nicht stattfinden.

Der Welser Vizebürgermeister Hermann Wimmer (SPÖ) verhinderte den Auftritt, "um die Jugend zu schützen". Eine Entscheidung, die von ÖVP und Grünen mitgetragen wird. Nur die Welser FPÖ mache sich "für nationalistische und gewaltverherrlichende Texte stark", kritisiert der Vorsitzende des Welser Antifa-Netzwerks, Werner Retzl, am Dienstag. Unterstützung erhalte die FPÖ dabei nur aus der "braunen Szene", teils von bekannten verurteilten Neonazis.

Anders in Graz: Hier wurde eine dringliche Anfrage der Grünen gegen das Konzert in der Stadthalle im Gemeinderat niedergestimmt, und zwar gemeinsam von ÖVP, SPÖ und FPÖ - mit dem Argument, die Ausfallshaftung wäre zu hoch. Zuletzt machte die Band Schlagzeilen, weil sie von der Nominierungsliste des deutschen Musikpreises Echo gestrichen wurde. Andere Bands, wie etwa Mia, hatten aus Protest gegen Frei.Wilds Texte angedroht, sonst ihrerseits den Bewerb zu boykottieren. (cms, DER STANDARD, 20.3.2013)