Forschern des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) ist die Herstellung einer Batterie gelungen, die mehr als zehnmal leistungsfähiger sei als herkömmliche Modelle.

Foto: Fraunhofer UMSICHT

Berlin - Forscher aus dem nordrhein-westfälischen Oberhausen haben den Prototypen einer Batterie vorgestellt, der nach eigenen Angaben mehr als zehnmal leistungsfähiger ist als herkömmliche Modelle. Die sogenannten Redox-Flow-Batterien speichern Energie in Elektrolytlösungen, indem chemische Verbindungen an Membranen Elektronen aufnehmen und abgeben. "Die Technik ist marktreif", erklärte Jens Burfeind, Leiter des Fraunhofer-Forschungsteams des Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) den Medien am Montag. "Jetzt geht es darum, sie für die Massenfertigung vorzubereiten."

Den Angaben der Forscher zufolge liefert der Prototyp eine Leistung von rund 25 Kilowatt und verfügt über einen Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent. Er kann mit Strömen von bis zu 500 Ampere belastet werden. Bisherige etwa DIN-A4-Blatt-große Redox-Flow-Batterien haben eine Leistung von 2,3 Kilowatt.

Redox-Flow-Batterien

Redox-Flow-Zellen sind Akkumulatoren, die Energie in Elektrolytlösungen speichern. Diese fließen aus externen Tanks durch eine Zelle, die in einem chemischen Prozess daraus Strom erzeugt; dabei beeinflusst die Menge der Elektrolyte die Kapazität der Batterie.  Am weitesten verbreitet ist die Vanadium-Redox-Flow-Batterie. Hier liegt Vanadium in verschiedenen Oxidationsstufen (V2+/V3+ und V5+/V4+) vor. Da nur Vanadium-Verbindungen und nicht wie in anderen Systemen zwei verschiedene Flüssigkeiten zum Einsatz kommen, bleibt die gegenseitige Verunreinigung der beiden Elektrolyte aus. Damit lassen sich sehr robuste und langlebige Batterien bauen.

"Je mehr erneuerbare Energien in die Stromnetze eingespeist werden, desto mehr Schwankungen kann es geben", sagte der Wissenschaftler Burfeind. Die Batterie solle helfen, die Energie aus Sonne, Wind und Biomasse zu speichern und den Strom dann abzurufen, wenn er benötigt werde. Das Institut will die Batterie im April auf einer Messe in Hannover vorstellen. (APA/red, derStandard.at, 18.03.2013)