Der Börsenneuling O2 stellt sich auf härtere Zeiten im Mobilfunkgeschäft ein. "Wir spüren einen schärferen Wettbewerb", sagte O2-Finanzchefin Rachel Empey der "Börsen-Zeitung" (Samstagsausgabe). "Der war zwar auch schon im vergangenen Jahr heftig, aber seit Jahresbeginn haben die Wettbewerber verstärkte Anstrengungen unternommen, ihre Vertriebskanäle zu stärken und die Kundengewinnung voranzutreiben."

Die Tochter des spanischen Telefonriesen Telefonica fühlt sich mit ihrem neuen Tarifmodell aber gewappnet, wie Empey und Firmenchef Rene Schuster der Zeitung sagten. Ab März sind in bestimmten O2-Paketen alle Textnachrichten und Gespräche in deutsche Netze im Basispreis inbegriffen - die Höhe des Tarifs richtet sich nach der Menge der Megabyte, die Nutzer im Monat herunterladen. Hintergrund: Die Handybesitzer nutzen immer öfter kleine Programme, um kostenlos im Internet zu telefonieren oder Nachrichten zu versenden - Anbieter wie O2 gehen dann leer aus, weil die Kunden beispielsweise keine kostenpflichtigen SMS mehr versenden.

"Aber im Sommer werden wir deutlich positive Auswirkungen spüren"

Es dauere üblicherweise drei Monate, bis ein Effekt einer solchen Umstellung sichtbar werde, sagte Schuster dem Blatt weiter. "Aber im Sommer werden wir deutlich positive Auswirkungen spüren". Die Firma, deren Aktie am Montag in den Technikindex TecDax aufsteigt, wolle weiter stärker als der Markt wachsen, ergänzte die Finanzchefin. "Und das werden wir weiterhin tun."

Telefonica Deutschland schaut sich auch am Anleihenmarkt nach frischem Kapital um. "Eine Bondemission ist eine Möglichkeit, die wir prüfen", sagte Empey. "Es ist auch möglich, dass wir komplett umstellen auf eine Bond-Finanzierung." Deutschlands kleinster Mobilfunkanbieter hatte im November sein Börsendebüt gefeiert und damit 1,45 Milliarden Euro eingenommen. Der Mutterkonzern zahlt mit dem Geld Schulden zurück. (APA, 16.3. 2013)