Schon für Kardinal Jorge Mario Bergoglio war klar, wo der Fürst der Finsternis seine Hand besonders im Spiel hat: Die Homosexuellen-Ehe (bzw. der argentinische Gesetzentwurf dazu) sei eine "Intrige des Vaters der Lügen" (so nennt Jesus im Johannes-Evangelium den Teufel).

Noch früher, als Jesuitenprovinzial während der Siebzigerjahre, hatte Bergoglio eine Begegnung mit dem, was man den Teufel oder "das Böse" nennen könnte: dem Folter- und Mörderregime der argentinischen Militärs. Damalige Armen-Priester klagten ihn an, sie den Folterern überlassen zu haben. Er selbst sagte, er habe sich für sie eingesetzt. Namhafte Menschenrechtler wollen ihm hier glauben.

In seiner allerersten Predigt als frischgewählter Franziskus griff er gleich wieder das Teufels-Motiv auf: "Wer nicht zum Herrn betet, betet zum Teufel. Wer sich nicht zu Christus bekennt, gibt die Welt der Weltlichkeit des Teufels anheim." Sollte sich der neue Papst an alle und somit an Andersgläubige und Ungläubige gewandt haben, so wäre das eine mehr als heftige Verdammung aller, die sich nicht zu Christus bekennen. Wenn, wie hoffentlich doch anzunehmen, Franziskus die Katholiken (eventuell alle Christen) angesprochen hat, wäre das nur eine ziemlich strenge Ansage an die Eigenen. Natürlich muss der Teufel im Denken eines Papstes eine Rolle spielen. Diese Betonung ist aber doch bemerkenswert. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 16./17.3.2013)