Gütersloh/Berlin - Der deutsche Medienriese Bertelsmann hat kein Interesse an dem Wissenschaftsverlag Springer Science+Business Media. "Der Bereich Business Information zählt für Bertelsmann zu den strategischen Wachstumsplattformen", sagte ein Bertelsmann-Sprecher am Freitag. "Deshalb verfolgen wir hier mehrere Investitionsoptionen - Springer Science ist allerdings nicht darunter."

Im vergangenen Jahr hat Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe, der bei Springer Science im Aufsichtsrat sitzt, die Branche der "Business-Information" generell als interessant bezeichnet. Dazu gehöre auch Springer Science.

"Die Eigentümer bereiten das Unternehmen auf einen Börsengang vor", sagte der Sprecher von Springer Science+Business Media, Eric Merkel-Sobotta, der dpa. "Zugleich reden sie auch mit anderen möglichen Investoren." Springer Science+Business Media hat keinerlei Verbindung zum Medienkonzern Axel Springer ("Bild", "Die Welt").

Der wissenschaftliche Springer Verlag mit Sitz in Berlin hatte schon vor Monaten angekündigt, dass es einen Eigentümerwechsel oder einen Börsengang geben könnte. Derzeit wird der Verlag von internationalen Finanzinvestoren gehalten. Der Verlag erzielte 2011 einen Umsatz von 875 Millionen Euro. Der Wert des Unternehmens wird auf bis zu vier Milliarden Euro geschätzt.

Der Gütersloher Konzern Bertelsmann hatte den Wissenschaftsverlag 1999 erworben, aber vier Jahre später wieder abgestoßen, um den Rückkauf von Bertelsmann-Anteilen zu finanzieren. (APA, 15.3.2013)