Wien - Als "Meilenstein" bezeichnete Yuri Fedotov, Leiter des UN-Büros für Drogen- und Kriminalitätsbekämpfung (UNODC), den am Freitag zu Ende gegangenen 56. Kongress seiner Behörde in Wien. Mehr als 1000 Teilnehmer haben fünf Tage lang an Strategien für den Kampf gegen Drogen gearbeitet, ein internationaler Aktionsplan soll bis 2014 stehen und danach in den rund 100 Mitgliedstaaten umgesetzt werden.

Auch Boliviens Präsident Evo Morales und der iranische Innenminister Mostafa Mohammad-Najjar waren nach Wien gekommen, Letzterer sorgte für heftige Kritik seitens der iranischen Exil-Opposition: Wegen seiner Beteiligung am Niederschlagen der Proteste im Iran 2009 und möglicher Verstrickung bei Attentaten in den 1980er-Jahren liegt ein Einreiseverbot in Österreich vor, das allerdings nicht für Einladungen zur Uno gilt.

Zunahme neuer psychoaktiver Substanzen

Fedotov betonte in seiner Abschlussrede die Sorge über die Zunahme neuer psychoaktiver Substanzen, grundsätzlich sei man in der internationalen Zusammenarbeit jedoch weitergekommen. Die globale Opiumproduktion sei in den vergangenen Jahrzehnten zwar um 80 Prozent gefallen, Kernregionen im Fokus der Behörde seien weiterhin Afghanistan, Zentralamerika und Westafrika.

Kritik am Kongress kam etwa von der Europäischen Koalition für effektive Drogenpolitik (ENCOD), die auch daran teilgenommen hat und sich für eine Freigabe weicher Drogen einsetzt. (red, DER STANDARD, 16./17.3.2013)