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Firmen, die länger Arbeitslose einstellen, können mit Unterstützung rechnen.

Foto: APA/Artinger

Wien - Für Langzeitarbeitslose wird es in der Bundeshauptstadt Wien immer schwieriger, einen Job zu bekommen. Die Eingliederungsbeihilfe, die Betriebe anspornen soll, Menschen einzustellen, die längere Zeit arbeitslos waren, wird derzeit nur sehr schwach nachgefragt, heißt es beim Wiener Arbeitsmarktservice (AMS). Derzeit liege man rund 50 Prozent unter Plan.

Zur Orientierung: Für das Gesamtjahr 2013 stünden in Wien rund 30 Millionen Euro für Eingliederungsbeihilfen zur Verfügung. Diese AMS-Förderung können Firmen beantragen, die Frauen über 45 bzw. Männer über 50 Jahre anstellen, die seit mehr als einem Jahr auf Jobsuche waren. Zielgruppen sind weiters Jugendliche unter 25, die zumindest ein halbes Jahr arbeitslos waren, sowie Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung.

Die Förderung wird in der Regel für drei bis vier Monate gewährt. Bei älteren Menschen bekommen die Unternehmen im Schnitt 4000 Euro pro Förderfall. Bei Menschen mit Behinderung kann sie auf 5000 bis 7000 Euro steigen, bei Jugendlichen sind es im Schnitt 2000 Euro.

Dass trotz der starken finanziellen Anreize wenig Nachfrage besteht, erklärt man sich beim AMS Wien in erster Linie mit der allgemein schlechten Wirtschaftslage. Eine noch höhere Förderung hält man aber für nicht notwendig. In den vergangenen Monaten wurde in Wien vor allem die Zahl der Schulungen massiv nach oben geschraubt.

Beim Bundes-AMS hat man keine Erklärung für den Trend in Wien. In den anderen Bundesländern sei die Nachfrage normal. Österreichweit wurden im Vorjahr 68 Millionen Euro an Eingliederungsbeihilfen ausbezahlt, rund 30.000 Jobsuchende haben davon profitiert.

Starke Zunahme

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat in den vergangenen Monaten wieder stark zugenommen, wobei die offizielle Statistik trügt. Sie weist bei derzeit rund 400.000 Jobsuchenden nur 6124 Langzeitarbeitslose (länger als zwölf Monate) aus. In Wien scheinen gar nur 241 Langzeitarbeitslose auf.

In diesen Zahlen nicht enthalten sind aber all jene, die zwischendurch einen AMS-Kurs absolvieren. Bezieht man auch diese Gruppe ein, sind - je nach Monat - zwischen 20 und 25 Prozent der Jobsuchenden langzeitarbeitslos. Im EU-Schnitt ist das freilich noch immer ein niedriger Wert. (16.3.2013)