London - Die neue Glücksspielsteuer in Deutschland erweist sich für den weltgrößten börsennotierten Internet-Wettanbieter Bwin.party als Klotz am Bein. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gab im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf knapp 165 Millionen Euro nach, wie der britische Konzern am Freitag mitteilte. Deutschland ist für den Online-Anbieter von Sportwetten, Bingo-Spielen und Poker der wichtigste Markt. Seit Juli gibt es in der Bundesrepublik eine Abgabe von fünf Prozent auf Umsätze bei Sportwetten.

Bwin kündigte an, sich künftig stärker auf wenige, dafür regulierte Märkte zu konzentrieren. Dafür investiert der Konkurrent von Betfair und Tipp24 seit einiger Zeit verstärkt in Frankreich, Italien, Deutschland und Spanien. Mit Einsparungen und höheren Renditen sollen die Belastungen für den Gewinn in Grenzen gehalten werden.

Der Umsatz ging 2012 um zwei Prozent auf rund 802 Millionen Euro zurück. Neben geringeren Erlösen in Deutschland machte den Briten auch Südeuropa zu schaffen. Dort halten viele Kunden ihr Geld stärker zusammen als noch vor einem Jahr. Die Geschäftszahlen kamen an der Börse nicht gut an: Die Aktie brach um mehr als sechs Prozent ein. Angesichts der unsicheren Zukunftsaussichten von Bwin half auch nicht, dass der Konzern Anlegern eine um zehn Prozent höhere Dividende bieten will. (Reuters, 15.3.2013)