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Die Sojabohne, mit dem wunderbar lateinischen Namen Glycine max, stammt ursprünglich aus Ostasien. Sie ist genauso wie die Erbse oder die Fisole eine Hülsenfrucht und gehört damit zur Gattung der Schmetterlingsblütler. In Asien wurde die Sojabohne bereits vor tausenden von Jahren angebaut. In China zählt sie beispielsweise neben Weizen, Gerste, Reis und Hirse zu den fünf heiligen Pflanzen, welche dem Schutz der Götter unterstellt wurden.

In Europa dauerte es schon etwas länger, bis der Nutzen der Sojapflanze erkannt wurde. Im 18. Jahrhundert gab es erste Versuche, die Sojabohne als Nahrungsmittel in Europa zu etablieren, blieben jedoch wenig erfolgreich. Immerhin fand sie in Form von Sojasauce, als Gewürz oder als Kaffeeersatz Verwendung.

Erst Friedrich Haberlandt, Professor an der Universität für Bodenkultur, gab der Sojabohne eine neue Chance. Im Rahmen der Wiener Weltausstellung 1873 erwarb er verschiedene Sojasamen, mit welchen er 1875 die ersten Anbauversuche startete. Dafür konnte er mehr als 150 Versuchsteilnehmer des Österreich-Ungarischen Kaiserreichs begeistern. Seine Erkenntnisse wurden weit über die Grenzen der Monarchie hinaus aufgegriffen und noch heute profitiert man von seiner Weitsicht.

Die moderne Ernährungswissenschaft weiß um den ernährungsphysiologischen Wert der Bohne als Eiweißlieferant, als auch ihres Öls, das reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist. Es verwundert also nicht, dass sie sich mit ihren Eigenschaften Namen wie „Königin der Bohnen" und „Fleisch der Erde" erarbeitet hat.