Irak: USA eher rein, Russland eher raus.

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Moskau - Die Entscheidung, ob die unter der entmachteten irakischen Führung geschlossenen Öl-Verträge mit Russland noch gelten, liegt nach US-Angaben bei der künftigen irakischen Regierung.

Bis zu deren Entscheidung blieben die Verträge ausgesetzt, sagte der US-Botschafter in Moskau, Alexander Vershbow, der Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag. Der irakische Ölsektor gehöre dem irakischen Volk. Daher müssten auch die Entscheidungen über die Ausbeutung der Ölvorkommen von der künftigen Regierung gefällt werden. Die Gültigkeit der Verträge russischer Unternehmen, die unter Saddam Hussein zu Stande kamen, seien daher ausgesetzt worden.

Keine Benachteiligung

Vershbow betonte, dies sei kein Versuch, russische Unternehmen zu benachteiligen. Deren Beteiligung am wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes sei willkommen. Der Botschafter verwies auf das verlängerte UNO-Programm "Öl für Lebensmittel", in dessen Rahmen die meisten russischen Verträge erfüllt werden könnten.

Russische Ölunternehmen hatten mit der gestürzten irakischen Regierung lukrative Aufträge zur Ausbeutung der Ölvorkommen Iraks geschlossen. Dazu zählen geplante Investitionen des russischen Konzerns Lukoil im Umfang von sechs Mrd. Dollar (5,3 Mrd. Euro) bis 2020. Russland hatte den Krieg der USA gegen Irak entschieden abgelehnt. (APA/AFP)