Aufgrund der Aussage von Gabi Burgstaller vor dem Salzburger Untersuchungsausschuss wissen wir jetzt, wie viel eine Landeshauptfrau in Österreich von der Veranlagung der Landesmittel wissen muss: Nichts. Niente. Nada. Burgstaller sagte, sie habe keine Ahnung von der Art gehabt, mit der mit Landesmitteln auf Teufel komm raus spekuliert wurde.

Was mit dem Geld (das zum Großteil auf Kredit aufgenommen wurde) geschah, hat sie nicht interessiert. Nicht einmal so im Überblick, so im Großen und Ganzen - ob das jetzt auf ein täglich fälliges Sparbuch mit Minizinsen kommt oder ob damit Termingeschäfte auf neuseeländische Kiwis abgeschlossen wurden: Leermeldung. Naivlinge konnten meinen, derlei gehöre - zumindest im Prinzip - zur Verantwortung eines Landesfürsten (einer Landesfürstin). Aber: Das Finanzmanagement sei - "auch wenn das absurd klingen mag" - nie Thema bei Regierungssitzungen oder im Arbeitsausschuss der Regierung gewesen. Burgstaller fügte noch hinzu. "Die Erwartungshaltung, dass eine Landeshauptfrau mehr wissen muss als der Rechnungshof, halte ich für etwas hoch gegriffen."

Schon, schon, aber zum Management eines Bundeslandes gehört, dass man sich gelegentlich vergewissert, ob im hochsensiblen Bereich der Landesfinanzen alles mit rechten Dingen zugeht. Sonst könnte man noch glauben, Landeschefs wären irgendwie nur Grüßauguste (-augustinnen). (Hans Rauscher, DER STANDARD, 14.3.2013)