Stockholm - Nachdem Raucher in Schweden bereits seit Jahren nicht mehr in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten rauchen dürfen, prüft das Staatliche Institut für Volksgesundheit derzeit, ob das öffentliche Rauchverbot auch auf Plätze unter freiem Himmel ausgedehnt werden kann. Dann wäre auch in Fußgängerzonen, Straßencafes, Freilufttheatern oder Badestränden der Griff zum Glimmstängel tabu. Reichstagspolitiker verschiedener Parteien unterstützen die Idee, so die Tageszeitung Sydsvenkan. Bis Dezember will das Institut der Regierung einen Bericht mit Vorschlägen für die Verbotsausweitung vorlegen.

Unterdessen forderten vier schwedische Krebsverbände am Mittwoch in einem Debattenbeitrag für die Tageszeitung Dagens Nyheter, die Einfuhr und den Verkauf von Rauchtabak bis 2025 zu verbieten. Der in Schweden beliebte Lutschtabak "Snus" und Nikotinkaugummis sollen aber weiter erhältlich sein. "Es hat sich nicht gezeigt, dass Snus Krebs verursacht", so Ola Brodin von der Schwedischen Lungenkrebsforschungsgruppe SLUSG. Politische Unterstützung findet der Vorstoß derzeit nicht. Die Krebsverbände wollen aber eine Debatte eröffnen.

Unterdessen wird Rauchen in Schweden immer unpopulärer. 2011 rauchten nur noch elf Prozent der Erwachsenen, gegenüber 16 Prozent im Jahr 2004. Davon unbeeindruckt blieben die Jugendlichen. Laut einer Umfrage des Instituts für Volksgesundheit bei Schülern der elften Stufe griffen 2011 nicht weniger als 32 Prozent der Buben und 39 Prozent der Mädchen regelmäßig zur Zigarette. (APA, 13.3.2013)