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Airlines finden viele "Erklärungen" dafür, Entschädigungen für Verspätungen nicht zu bezahlen.

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Brüssel/Berlin - Fluggesellschaften sollen einem Medienbericht zufolge künftig weniger Ausreden bei der Entschädigung für Verspätungen haben. Die EU-Kommission plane eine Neufassung der entsprechenden Richtlinie und wolle dabei die Lücken in der vorhandenen Gesetzgebung schließen, berichtet die "Welt" (Mittwochausgabe) vorab unter Berufung auf einen Entwurf von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. "In einer großen Zahl von Fällen verweigerten Fluggesellschaften Passagieren die Unterstützung, die ihnen nach EU-Recht zusteht", zitierte das Blatt aus dem Entwurf. Daher wolle Kallas die Regeln im Interesse von Fluggästen vereinfachen. Die Kommission reagiere damit auf Beschwerden von Verbraucherverbänden, aber auch auf zahlreiche Urteile bis hin zum Europäischen Gerichtshof.

Nach dem Willen des Kommissars sollen demnach Verspätungen - abhängig von der gebuchten Distanz - schon ab fünf Stunden wie ein Flugausfall gewertet und auch so entschädigt werden - mit bis zu 600 Euro. Weiter wolle die Kommission vermeiden, dass Airlines ihre Gäste zu lange sitzen lassen. Fluggesellschaften müssten Passagiere eines gestrichenen Fluges künftig innerhalb von zwölf Stunden selbst weiterbefördern. Andernfalls müssten sie Plätze bei der Konkurrenz buchen. (APA/Reuters, 13.3.2013)