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Nachdem es seitens USA in den letzten Wochen massive Kritik an Chinas Cyberpolitik hagelte, hat sich China am Dienstag gesprächsbereit gezeigt. Beide Länder beschuldigen sich seit Monaten gegenseitig, Cyberspionage im großen Stil zu betreiben. Die USA behaupten beispielsweise, dass es Beweise für eine Beteiligung chinesischer Behörden an den Angriffen auf die New York Times und anderen Medien gebe. Auch Unternehmen und Regierungsstellen sollen betroffen sein.

Gegenseitige Vorwürfe

Damit der Wortkrieg zwischen den beiden Nationen nicht eskaliert, hat China am Dienstag laut Reuters überraschend Gesprächsbereitschaft gezeigt. Die gegenseitigen Vorwürfe: Die US-Amerikaner werfen China vor, eine eigene von der Regierung bezahlte Hacker-Union auf US-Regierungsseiten und Unternehmen losgelassen zu haben. Auf der anderen Seite behaupten chinesische Behörden, dass fast alle Angriffe im Land aus den USA gesteuert werden.

Dialogbereitschaft

Am Montag forderte der Sicherheitsberater Tom Donilon China auf, die Gespräche mit den USA aufzunehmen, um ein "akzeptables Verhalten" in der Angelegenheit zu etablieren. "Auf der Basis gegenseitigen Respekts und gegenseitigen Vertrauens" zeige man sich bereit, einen konstruktiven Dialog zu führen, so die Außenministerins-Sprecherin Hua Chuying. Da China "eines der größten Opfer von Hacker-Attacken" sei und Internet-Sicherheit ein globales Thema sei, wolle man dem Dialog beitreten.

Angespannte Situation

In den USA wird erwartet, dass die Attacken in den kommenden Monaten eines der zentralen Themen zwischen Peking und Washington sein werden. In China will man laut Außenminister Yang Jiechi das Internet jedenfalls nicht als neues Werkzeug sehen, um sich "in die internen Angelegenheiten" anderer Länder einzumischen. (iw, derStandard.at, 12.3.2013)