Wien - Aktienexperten der Berenberg Bank und der Raiffeisen Centrobank (RCB) erwarten für den Jahresabschluss 2012 des heimischen Verpackungsherstellers Mayr-Melnhof Karton kaum wesentliche Veränderungen zum Vorjahr. Die APA-Konsensusschätzung weist für das Gesamtjahr einen um ein Prozent höheren Nettogewinn von 119,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr aus. Der Umsatz sollte hingegen leicht um ein Prozent auf 1,945 Mrd. Euro sinken.

Die Analysten der Berenberg Bank sehen vor allem im vierten Quartal eine gesteigerte Profitabilität (plus 8,9 Prozent bei der Ebit-Marge), was sie vorrangig auf stabil gebliebene Abfallpapier-Preise zurückführen. Die Kapazitätsauslastung bei Faltschachtelkarton sei zudem höher als im Geschäftsjahr 2011, was an der damaligen Expansion in die slowenische Kartonfabrik Kolicevo gelegen habe.

Die RCB-Analysten erwarten einen negativen Einfluss der Faltschachtelkarton-Sparte. Hier sei im vierten Quartal die Kapazitätsauslastung saisonbedingt schwächer, was sich auf den Umsatz und die operativen Margen durchschlage. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liegen die Analystenerwartungen im Schnitt bei 263,5 Mio. Euro und damit drei Prozent über dem Ebitda 2011.

Die Dividende sieht man bei der Berenberg Bank mit 2,20 Euro je Aktie gegenüber den 2,15 Euro von 2011 ebenso leicht gesteigert. Die RCB-Erwartung wird ebenso mit 2,20 Euro beziffert. Dies stehe mit der unternehmensseitigen Verpflichtung einer zumindest 30-prozentigen Auszahlung in Einklang. Beim Ausblick weisen die Berenberg-Experten auf erhöhten Druck aufgrund gesteigerter Rohstoffpreise hin. Dies könne sich bereits im ersten Quartal 2013 auswirken. (APA, 11.3.2013)