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Peter Noever leitete das MAK 1986 bis 2011.

Foto: apa/HANS KLAUS TECHT

Wien - Der Rechnungshof bekräftigt in seinem aktuellen Bericht zur Gebarung des Museums für Angewandte Kunst (MAK) in Wien seine bereits aus dem Rohbericht bekannten Vorwürfe bezüglich zu hoch angegebener Besucherzahlen und der als "sehr hoch" kritisierten Dienstreisetätigkeit des früheren Geschäftsführers Peter Noever. Demnach hat das Museum 2010 47,4 Prozent der mit 185.602 Besucher angeführten Besucher fälschlich als solche geführt, da es sich dabei nicht um Ausstellungsgäste, sondern Besucher von Veranstaltungen oder um Personen handelte, die das Haus über den Personaleingang betraten. Laut MAK seien Künstler, externe Wissenschafter und Journalistengruppen allerdings prinzipiell den Besuchern zuzurechnen - auch wenn sie den Personaleingang benutzten. Dennoch würden Eintritte durch diesen Eingang seit 2011 nicht mehr in die Statistik aufgenommen.

Hohe Reisekosten

Auch an der Reisetätigkeit im MAK stieß man sich, seien die Kosten hierfür nach der Ausgliederung doch um 715 Prozent gestiegen - ohne Reisekosten im Zusammenhang mit der Vorbereitung von Ausstellungen zu berücksichtigen. Dabei war nicht zuletzt Noever selbst viel auf Achse. "Die von 2001 bis 2010 durchschnittliche Anzahl von 79 Reisetagen des früheren Geschäftsführers war im Verhältnis zu den pro Jahr durchschnittlich 221 Arbeitstagen sehr hoch; ebenso die durchschnittlichen Reisekosten laut den Reiseabrechnungen von rd. 81.000 Euro pro Jahr", so der RH in dem der APA vorliegenden Bericht. 2009 etwa sei Noever an 139 Tagen auf Dienstreise gewesen. Das Kuratorium als Kontrollorgan habe hier für keine effektive Begrenzung gesorgt. Man werde Reiserichtlinien im Rahmen der Erweiterung des Internen Kontrollsystems im Zuge der Vervollständigung des MAK Handbuchs erstellen, heißt es dazu aus dem MAK. (APA, 11.3.2013)