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Google Glass im Einsatz bei einer Modeschau. Wie sieht es aber mit der Verwendung in einem weniger öffentlichen Kontext aus?

Foto: Seth Wenig / AP

Obwohl der Marktstart noch einige Monate entfernt ist, hat der Hype rund um Googles "Project Glass" aktuell bereits voll eingesetzt. Zahlreiche Fernsehbeiträge und Artikel beschäftigten sich in den letzten Monaten mit den Augmented-Reality-Brillen, strichen dabei vor allem deren technologisches Potential heraus. Insofern war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der erste große Backlash folgt.

Verbot

Und genau dieser Punkt dürfte nun seit Kurzem erreicht sein: Nachdem ein US-Café das Tragen von "Google Glass" vorsorglich verboten hat, rückt zunehmend die Kritik an der neuen Technologie in den Vordergrund. Lokalbesitzer Dave Meinert umschreibt seine Motivation damit, dass viele Leute in sein Café kommen würden, die es vorziehen, unerkannt zu bleiben, diese Privatsphäre wolle er mit dem Verbot garantieren.

Dämonisierung?

Ob es sich dabei um berechtigte Bedenken oder eine frühzeitige Dämonisierung von Google Glass handelt, ist zweifellos eine Frage des eigenen Blickwinkels. Das Forbes-Magazin sieht in einem aktuellen Artikel jedenfalls jede Menge Arbeit auf Googles PR-Abteilung zukommen.

Wirklich neu?

Dabei sollte aber aber nicht übersehen werden, dass die dauernde Aufnahme von Fotos und Videos an öffentlichen Orten schon längst Gang und Gäbe ist, wie das Magazin betont. Klar ist allerdings: Will Google, dass Glass ein Erfolg wird, wird man sich auch um diese Bedenken kümmern müssen, und die Etablierung von "Spielregeln" für die Nutzung der Augmented-Reality-Brillen fördern.

Aktiv

Zur erfolgreichen Etablierung neuer Technologien bedarf es nicht nur der Entwicklungsleistung des Herstellers - auch die gesellschaftspolitischen Bedenken müssen aktiv angegangen werden. Sonst besteht die Gefahr, dass "Google Glass" schnell mit dem Einbruch in die Privatsphäre anderer verbunden wird - und durch den negativen Ruf zu einer Randnotiz in der IT-Geschichte verkommt. (red, derStandard.at, 11.03.13)