Feldkirch - Wegen Zuhälterei ist eine 49-jährige Vorarlbergerin am Freitag am Landesgericht Feldkirch zu einer 14-monatigen Haftstrafe verurteilt worden. Die Angeklagte soll über fünf Jahre hinweg Prostituierte an Freier vermittelt und dafür einen großen Anteil des Ertrags der Frauen kassiert haben. Den Schuldspruch gab es, obwohl die Prostituierten mit dem Arrangement einverstanden waren und sich nicht ausgenutzt fühlten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, berichtete ORF Radio Vorarlberg.

In der Agentur der Angeklagten arbeiteten 14 Frauen. Für eine Stunde Sex-Dienstleistung verlangten die Prostituierten 190 Euro, davon gaben sie 80 Euro an die 49-Jährige ab. Vier der Prostituierten sagten am Freitag übereinstimmend vor Gericht aus, dass sie aus Geldnot anschaffen gingen, sie aber niemand dazu gezwungen habe. Verteidiger German Bertsch meinte daraufhin, dass an dem Übereinkommen zwischen seiner Mandantin und den Frauen niemand etwas auszusetzen gehabt habe - außer Staatsanwaltschaft und Polizei.

Auch wenn sich die Frauen eigenen Angaben zufolge nicht ausgenützt fühlten, so waren sie es nach Ansicht des Gerichts. Die 49-Jährige wurde deshalb zu 14 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Eine zweite Frau, die der Erstangeklagten behilflich war, erhielt eine sechsmonatige Haftstrafe auf Bewährung sowie 800 Euro Geldstrafe. Die Verteidigung meldete Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an. (APA, 8.3.2013)