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Google-Mitgründer Sergey Brin trägt seine Datenbrille regelmäßig in der Öffentlichkeit. Ob Durchschnittsnutzer das auch tun werden, ist die große Frage.

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Googles vielbesprochene Datenbrille soll noch im diesem Jahr auf den Markt kommen. IHS Insight geht laut einem Bericht der Technology Review davon aus, dass der Durchschnittspreis für derartige Brillen, auch anderer Hersteller, bei 400 US-Dollar liegen wird.

Modische Ansprüche

In Google Glass kommen Komponenten zum Einsatz, wie sie bei aktuellen Smartphones bereits Standard seien. IHS Insight analysiert regelmäßig Consumer-Elektronik, um die Herstellungskosten abzuschätzen. Der Preis sei daher das geringste Problem an der Massenfertigung der Brille. Das Gerät muss auch modischen Ansprüchen Stand halten. "Es ist offensichtlich, dass das Gerät von Industriedesignern entworfen wurde", so Brillendesigner Blake Kuwahara. Wenn Menschen die Brille längere Zeit tragen sollen, seien noch Verbesserungen bei der Ästhetik notwendig.

"Killer-Feature" gesucht

Daneben müsse noch die "Killer-Feature" gefunden werden. Google hat erst kürzlich in einem Video Anwendungsmöglichkeiten für die Brille präsentiert. Gezeigt wurden verschiedene Situationen von Hochzeiten bis zur Modenschau, die sich aus Perspektive der TrägerInnen erleben lassen. Neben Videoaufnahmen nennt Google unter anderem auch Navigation als Einsatzzweck. Dinge, die ein Smartphone allerdings auch kann.

Wettbewerb

Um weitere Nutzungsmöglichkeiten zu finden, hat Google einen Wettbewerb gestartet. Entwickler können sich mit innovativen Einfällen um eine Brille bewerben. Bei der Präsentation im Sommer 2012 konnten Entwickler das Gerät um 1.500 Dollar unter Geheimhaltung reservieren. Im Februar gab es einen nicht öffentlichen Event, wo ihnen die Technologie näher vorgestellt wurde.

Google Now statt Apps

Für Mark Rolston, Chefkreativer bei Frog Design, müsse bei Wearable Electronics das App-Konzept über Bord geworfen werden. Datenbrillen und dergleichen müssten stärker auf die Umgebung abgestimmt werden. Für die Technology Review sei etwa Google Now ein Ansatz, der besser zu Google Glass passe, als einzelne Apps. Nicht zuletzt steht auch die Frage im Raum, ob Personen, die keine optische Brille benötigen, Datenbrillen tragen wollen. (red, derStandard.at, 8.3.2013)