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Der Hase reist an: Am Karfreitag "ruht" der Zahlungsverkehr im gesamten europäischen Verbund.

Foto: apa/muehlanger

Wien - Damit die heimischen Arbeitnehmer und Pensionisten ihre monatlichen Bezüge trotz des Osterwochenendes zeitgerecht auf ihrem Konto vorfinden, müssen Firmen und pensionsauszahlende Stellen die Überweisungen dieser Gelder bis spätestens Mittwoch, 27. März - also noch vor dem Gründonnerstag -, getätigt haben. Der Mittwoch ist der drittletzte Werktag des Monats, normalerweise reicht für die Überweisungen der vorletzte Werktag.

Geldstrom macht am Karfreitag Halt

Hintergrund der heuer drohenden Verspätungen bei den Ende März fälligen Löhnen, Gehältern und Pensionen ist, dass das Monatsende diesmal "ungünstig" fällt, nämlich ausgerechnet auf das Osterwochenende. Und am Karfreitag "ruht" der Zahlungsverkehr im gesamten europäischen Verbund - und damit auch bei der Notenbank-Tochter Geldservice Austria (GSA), über die hierzulande alle Geldüberweisungen laufen.

"Ja, die Gelder sollten heuer einen Tag früher als normal überwiesen werden", rät Erich Vogel, einer der beiden GSA-Geschäftsführer. Das sei mit den Banken und der Sektion Geld-Kredit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) akkordiert, jetzt gehe offenbar die Info von den Banken an deren Kunden hinaus.

Hängen am EU-System

Obwohl am Karfreitag die Banken in Österreich geöffnet haben - anders als in vielen andern Ländern in Europa, an denen dies ein Feiertag ist -, hält sich die GSA bei der "Pause" an die Abläufe im europäischen Verbund, bestätigte Vogel einen entsprechenden Bericht des "Kurier". Grund ist, dass das Zahlungsverkehrssystem "Target 2" für die Geldströme in der Eurozone am Freitag vor Ostern nicht zur Verfügung steht. Laut GSA-Geschäftsführer ist das an insgesamt fünf europäischen Feiertagen so.

Seit dem Vorjahr laufen in Österreich alle Überweisen nicht mehr bilateral zwischen den einzelnen Banken, sondern über die Geldservice Austria, so Vogel. Das soll, so der "Kurier", sicherstellen, dass auch im Falle einer Pleite überwiesene Gelder nicht über Nacht verloren gehen.

Haupteigentümer der Geldservice Austria Logistik für Wertgestionierung und Transportkoordination G.m.b.H. ist die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) mit 89,6 Prozent, der Rest gehört im wesentlichen den heimischen Geldinstituten. (APA, 7.3.2013)