Salzburg -  Ein Zinsniveau, das die Margen der Banken schmälert, und die Einführung der Kapitalertragssteuer (KESt) auf Wertpapiergewinne: Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen konnte der Online-Broker direktanlage.at mit Sitz in Salzburg das Ergebnis vor Steuern von zuletzt 5,04 Mio. Euro auf 6,06 Mio. Euro steigern. 2010 war man allerdings noch bei rund 9 Mio. Euro gelegen.

Man sei mit der Entwicklung zufrieden, erklärte Paul Reitinger, Vorstandsmitglieder der direktanlage.at AG, am Donnerstag beim Bilanzpressegespräch. Die Zahl der Kunden ist erneut gestiegen: Das Tochterunternehmen der deutschen DAB Bank AG zählt 64.000 Kunden, um drei Prozent mehr als 2011. Beim Portfoliovolumen erreichte man mit 3,725 Mrd. Euro einen Zuwachs von 13 Prozent und den höchsten Wert in der Firmengeschichte. 2011 waren es 3,31 Mrd. Euro gewesen. Ein kräftiges Minus von 13 Prozent verzeichnete der Online-Broker bei den Transaktionen, die von 1.048.000 auf 910.000 Bewegungen sanken. Für Ernst Huber, den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, ist das unter anderem eine Folge der Einführung der KESt. Die Bilanzsumme erhöhte sich von 623 Mio. Euro auf 796 Mio. Euro um 28 Prozent.

Zinsen drücken aufs Ergebnis

Am stärksten auf das Ergebnis hätten sich die niedrigen Zinsen ausgewirkt, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende, der im vergangenen Jahr als Vorstandssprecher von der österreichischen direktanlage.at zur Mutter DAB Bank AG gewechselt ist. "Damit kämpfen alle Banken. Es war schon mal lustiger", meinte Huber. Er geht davon aus, dass sich an diesem Niveau auch in den nächsten Jahren wenig ändern werde.

Die ursprünglich geplante Verschmelzung der beiden Unternehmen sei vom Tisch, sagte Huber: "Die Fusion hätte sich nicht gerechnet." direktanlage.at werde zu 100 Prozent ein eigenständiges Unternehmen bleiben. Synergien werden die beiden Banken aber nutzen: So arbeitet man beispielsweise bei Innovationen verstärkt zusammen.

Mit einem kostenlosen Online-Girokonto oder einem breiten Angebot an Seminaren für Einsteiger und Fortgeschrittene unter den Anlegern will direktanlage.at neue Kunden gewinnen. Die Nachfrage nach dem Girokonto sei sehr stark, berichtete Huber. Er rät Anlegern zur Streuung des Vermögens. "An guten Aktien führt eigentlich kein Weg vorbei", meinte der Bankenmanager. Für 2013 ist er leicht positiv gestimmt: "Das erste Quartal war nicht schlecht." Die Anleger seien wieder aktiver. (APA, 7.3.2013)