Frauen-Gezwitscher

Eine viel beachtete Twitter-Studie zeigte, dass rund zwei Drittel der einflussreichen Twitter-Accounts von Männern bespielt werden. Auch wenn die österreichische Twitter-Community relativ klein ist, zeichnet sich doch das Potenzial zur Bildung einflussreicher Netzwerke - etwa in der journalistischen und politischen Arena - ab.

Im Rahmen des FemCamp sind alle Frauen eingeladen, die sich mit dieser Entwicklung auseinandersetzen und auf Social-Media-Kanälen mitmischen wollen. Gemeinsam werden Mechanismen besprochen und Maßnahmen überlegt, um die Präsenz von Frauen in Social Media zu erhöhen, Positionen zu Diskriminierung und Sexismen ausgetauscht oder über netzpolitische Themen diskutiert. Organisiert als BarCamp gibt es kein starr vorgegebenes Programm, sondern wird von den Teilnehmerinnen dort selbst erst gestaltet.  

Vorab besteht bereits am 9. März ab 13.00 Uhr die Möglichkeit im Metalab (Rathausstraße 6, 1010 Wien) bei einer kostenlosen Twitter-Schulung die wichtigsten Tools kennen zu lernen, um beim BarCamp richtig loslegen zu können.

Wann: 16. März von 9.30 bis 18.30 Uhr

Ort: Microsoft, Europaplatz 3, 1120 Wien

Weitere Infos und erste Möglichkeiten sich virtuell zu vernetzten gibt es HIER

Screenshot: Twitter @FemCamp13

In memoriam Ceija Stojka

Im Gedenken an die am 28. Jänner 2013 verstorbene Autorin und Künstlerin Ceija Stojka lesen Judith Gruber-Rizy, Erika Parovsky und Hilde Schmölzer vom Ersten Wiener Lesetheater Texte aus "Wir leben im Verborgenen" (1988), "Reisende auf dieser Welt" (1992) und "Auschwitz ist mein Mantel" (2008). Weiters wird ein Ausschnitt aus dem Film "Unter den Brettern hellgrünes Gras" (2005) gezeigt.

Danach gibt es die Möglichkeit mit Karin Berger, Herausgeberin der Bücher und Regisseurin des Films, zu diskutieren.

Wann: 13. März, 19.00 Uhr

Ort: C3 - Centrum für Internationale Entwicklung, Alois Wagner Saal, Sensengasse 3, 1090 Wien

Foto: Robert Newald

GENDERwahnSINN im WUK

Im Rahmen der Ausstellung "GENDERwahnSINN" zeigen zwölf angehende AbsolventInnen der Prager Fotoschule Österreich ihre Zugänge zum Thema Geschlechterrollen des 21. Jahrhunderts in Fotoarbeiten. "Das Thema Gender betrifft jede/n von uns und ist aktueller denn je. Die FotografInnen aus ganz Österreich setzen sich auf künstlerische Weise mit verschiedenen Rollenbildern auseinander", heißt es von den Kuratorinnnen Birgit Doser und Tanja Ziegelwanger in einer Aussendung.

Die Ausstellung wird am 14. März um 19.00 Uhr eröffnet und kann bis 17. März im WUK (Währinger Straße 59, 1090 Wien) besucht werden.

Foto: heidi baldrian

4 Jahre MiGaY

Seit vier Jahren setzt sich der Verein MiGaY für ein gelebtes, bunteres Miteinander in der Wiener Regenbogen-Community ein. Die kleine und ehrenamtlich arbeitende Truppe von MiGaY hat im vergangenen Jahr viele Erfolge verzeichnen können: dazu zählen auch die ersten Queeren Migrantischen Filmtagen im November.

Das vierjährige Bestehen wird am 22. März ab 19.30 Uhr im ega:frauen im zentrum (Windmühlgasse 26, 1060 Wien) gefeiert. An dem Abend wird das "Queer Diversity Project", ein von MiGaY und der Homosexuellen Initiative Wien unterstütztes Kurzfilmprojekt mit mehr als 100 Stimmen aus der gesamten Community vorgestellt - danach: Party!

Links: 

Foto: MiGaY

Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift

Der Patriarch will nicht mehr. Gus, pensionierter Hafenarbeiter und kommunistischer Ex-Gewerkschafter, konfrontiert seine Familie mit dem Entschluss sich umzubringen. Er hat Alzheimer und versteht die neue Weltordnung nicht mehr. Jeder Lebensantrieb ist ihm abhanden gekommen, weil es nichts zu bewegen und zu verhandeln gibt im globalen Kapitalismus. Der lebensmüde "working class hero" lädt seine Familie nach Brooklyn zu einer höchst unüblichen Familienvereinigung: Sie alle sollen abstimmen, ob er Selbstmord begehen soll. Es kommt zur familiären Abrechnung, schwelende Konflikte werden endlich ausgetragen.

Was ist ein Menschenleben wert im Kapitalismus? Diese und andere Fragen vermag Tony Kushner in seinem Theaterstück "Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" zu beantworten. Im Wiener Volkstheater wird es unter der Regie von Elias Perrig und Dramaturgie von Susanne Abbrederis erstmals in Österreich aufgeführt - die Uraufführung fand 2011 in New York statt. 

Termine: 15.3., 19.3., 21.3., 24.3. immer um 19.30 Uhr

Ort: Volkstheater Wien, Neustiftgasse 1, 1070 Wien

Foto: Armin Bardel

Die Frauen am Akkordeon

Im 14. Jahr des Bestehens bietet das Internationale Akkordeon-Festival in Wien nicht nur zahlreiche künstlerische Facetten, sondern eine Reihe an Künstlerinnen, die frau hören sollte. Hier eine kleine Auswahl:

  • Doppelkonzert: Portrait Marie-Theres Stickler, Martin Spengler & Die Foischn Wiener: 15.3., 20.00 Uhr, Ehrbar-Saal
  • Doppelkonzert: Annie Bonny & The Hinking Sinking Ladies, Poprzan/Jokic/Neuner/Petrova feat. Paula Sell: 18.3., 20.00 Uhr, Schutzhaus Zukunft
  • Johanna Juhola Reaktori: 23.3., 20.00 Uhr, Reigen

Weitere Infos zum 14. Internationalen Akkordeon Festival

Foto: Susanne Morger

Frauen-Fragen

Das Buch "Frauen-Fragen. 100 Jahre Bewegung, Reflexion, Vision" dokumentiert und kommentiert den frauenpolitischen Status quo in Österreich. Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Aktivistinnen verschiedenster Generationen schätzen in diesem Buch die aktuelle feministische Situation in Österreich ein und liefern Aus- und Rückblicke. Die Herausgeberinnen Hilde Grammel und Birge Krondorfer erinnern in ihrer Einleitung daran, wofür vor hundert Jahren gekämpft wurde.

Das Auflisten der Forderungen der "Plattform 20.000 Frauen", die Bilder von den Veranstaltungen und Aktionen vor und nach der Jubiläumsdemonstration im März 2011 und die Sammlung der Redebeiträge von der Demo machen das Buch zu einem wichtigen Zeitdokument.

Veranstaltung mit Lesung:

12. März, 20 Uhr
in der Bibliothek von unten, Wipplingerstraße 23, 1010 Wien

Birge Krondorfer/Hilde Grammel (Hg.)
Frauen-Fragen
100 Jahre Bewegung, Reflexion, Vision
Promedia Verlag
384 Seiten, 19,90 Euro

Mehr zum Buch: dieStandard.at - Protokoll einer Bewegung

Foto: dieStandard.at

Familien Andersrum

Die Kinderwunschgruppe des Vereins FAmOs trifft sich in naher Zukunft wieder, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen, Ängste und Unsicherheiten zu klären. Darüber hinaus können sich potenzielle Eltern mit Kinderwunsch finden. 

Folgende Termine sind für die nächsten Monate jeweils von 19.00 bis 21.00 Uhr geplant: 6.4., 11.5., 8.6.

Ort: RosaLilaVilla, 1. Stock, Beratungsstelle, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien

Link: Famos - Familien Andersrum Österreich

Foto: Famos/Gugg-HoSiWien

Gemischte Platte

Wenn sich NachwuchskünstlerInnen zusammentun, kann "das Ergebnis nur appetitlich" sein, heißt es in der Einladung zum Kleinkunstabend. Entstanden sei eine gemischte Platte zusammengesetzt aus Kabarett, Musik und Theater. Einmal im Monat soll diese nun angerichtet werden. Mit dabei sind Flüsterzweieck (Ulrike Haidacher und Antonia Stabinger), Gerafi (Gerald Dell'mour und Rafael Wagner), RaDeschnig (Birgit und Nicole Radeschnig) und Überraschungsgäste.

Termine: 11.4. im Tachles Kulturcafé, jeweils um 22.00 Uhr

Orte: Tachles Kulturcafé, Karmeliterplatz 1, 1020 Wien und Kabarett Niedermair, Lenaugasse 1a, 1080 Wien

Karten reservieren unter 01/408 44 92 oder via Email

Foto: Die gemischte Platte, irgendwie Kleinkunst

"Her Stories – Filmmakers with African Roots"

Filmemacherinnen sind nicht nur im afrikanischen, sondern auch im europäischen Filmgeschäft immer noch unterrepräsentiert. Vor allem schwarze Filmemacherinnen. Mit der Filmreihe "Her Stories - Filmmakers with African Roots" geben die Berliner Frauenkreise in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung acht schwarzen Filmemacherinnen die Gelegenheit, für sich selbst zu sprechen und ihre Erfahrungen und Geschichten aus eigener Perspektive zu erzählen. Dafür haben sie Filme aus verschiedensten Ecken der Erde
zusammengetragen.

In ihren teils autobiografischen, teils fiktionalen Filmen erzählen die Regisseurinnen von Begegnungen mit lang verschollenen Familienmitgliedern, dem Gefühl des "Andersseins", von Geheimnissen rund um ihre Herkunft oder dem Gefühl, sowohl im Geburtsland als auch im Herkunftsland des afrikanischen Elternteils als fremd angesehen zu werden.

Neben Filmvorführungen finden auch Diskussionen mit den Regisseurinnen statt.

Termine: 14. März, 11. April, 17. Mai, 13. Juni

Wo: Frauenkreise Berlin, Choriner Straße 10, 10119 Berlin-Mitte

Der Eintritt zu allen Filmen ist frei.

Link mit Programm: afrika-bildung.de

Die Frauenkreise sind ein seit 1992 vom Land Berlin gefördertes Projekt in Berlin Mitte. Sie beraten Frauen und Familien in besonderen Lebenslagen und fördern Kultur, Bildung und interkulturelle Vernetzung. Dabei möchten sie "bei Frauen und Männern den Blick öffnen für das künstlerische, kulturelle und politische Wirken und die Werke von Frauen".

Grafik: Frauenkreise Berlin

 "Glanz und Verdunkelung" - Das Leben von Clara Straus

In der Pianobar eines Ozeandampfers des Jahres 1940 wartet Clara Straus sehnsüchtig auf ihren Mann, den berühmten Operettenkomponisten Oscar Straus. Früher auf der ganzen Welt gefeiert, vor den Nazis aus Deutschland, Österreich und zuletzt Frankreich geflüchtet, befinden sie sich nun auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft im amerikanischen Exil. Während Straus im Nebenzimmer vielleicht wieder einmal sein letztes Geld beim Poker verspielt, verliert sich Clara in ihrer Gedankenwelt. Nur der Pianist der Bar leistet ihr musikalisch, aber stumm, Gesellschaft.

Michaela Ehrenstein schlüpft in die Rolle von Clara Straus. Deren Leben an der Seite des vom Schicksal der Emigration belasteten Oscar Straus war von unzähligen Höhen und Tiefen, Zweifeln, Ängsten und manchmal Euphorie geprägt. In "Glanz und Verdunkelung" denkt Clara Straus während der Überfahrt nach Amerika über ihr Leben und ihre Ehe mit diesem schwierigen Genie nach. Begleitet wird Michaela Ehrenstein auf dieser Reise von Béla Fischer am Klavier.

Termine: 16., 19., 20., 21., 22., 23. März; 4., 5. April; jeweils 19.30 Uhr

Wo: Freie Bühne Wieden, Wiedner Hauptstrasse 60 b, 1040 Wien

Karten ab 20 Euro unter 0664/372 32 72

Foto: Rolf Bock

Jenny Simanowitz: "Courage"

Kommunikationstrainerin und Kabarettistin Jenny Simanowitz ist gebürtige Südafrikanerin, die auf Deutsch und auf Englisch performt. In ihrem Communication Cabaret wird das Publikum nicht ständig zum Lachen gebracht, wie es in einem konventionellen Kabarett wäre,  sondern mit Bildern, Darstellungen und Liedern inspiriert. "Courage" bedeutet für die Künstlerin, den Mut zu haben, auszusprechen, was alle anderen heimlich denken - über die Mitmenschen, über die Liebe, über Sex, über das Älterwerden …

Die Publikumsbeteiligung bietet den TeilnehmerInnen die Möglichkeit, manches auszuprobieren und einander näher kennenzulernen. Begleitet wird Jenny Simanowitz dabei von Sängerin Margaret Carter.

Wann: 21. März (Deutsch), 26. April (Easy English), jeweils 19.30 Uhr

Wo: Arena Theatercafé, Margaretenstraße 117, 1050 Wien

Karten zu 12 Euro, Reservierungen unter office@happybusiness.at

Link: www.happybusiness.at

Foto: Roman Picha

Ausstellung: Where to draw the line?

Viele der Orte, an denen Künstlerin Iris Andraschek in den letzten Jahren gearbeitet hat, waren starken Transformationen unterworfen, die zu Erosionen traditioneller Strukturen geführt und individuelle wie gesellschaftliche Neupositionierungen quasi erzwungen haben. Ihr Interesse gilt diesen Neupositionierungen zwischen den Wünschen nach Selbstverwirklichung und einem Aufgehobensein in der Gemeinschaft.

Der Titel der Ausstellung fragt nach dem Ort, wo eine Grenze gezogen wird. Wer setzt Grenzen, wer macht Regeln für wen? Wo sind unsere Freiheiten, sie selbst zu bestimmen?

Er nimmt auch Bezug auf die Arbeit der Künstlerin mit betrunkenen und bemalten Mädchen. Die Rituale der Altersgruppe, welche sich laut Andraschek mit Stephen Heath als "In the masquerade the woman mimics an authentic - genuin - womanliness" beschreiben ließen, beschäftigen sie in mehrfachem Sinn: als Künstlerin, als Fotografin, als Zeichnerin, aber auch der Blick von Männern auf solche Bilder.

Wann: bis 14. April (Künstlerinnengespräch am 14. März, 19 Uhr)

Wo: Salzburger Kunstverein, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Iris Andraschek/Salzburger Kunstverein